Rundgänge
Auf der folgenden Unterseite finden Sie Rundgänge mit ihren einzelnen Stationen, die Ihnen Sehenswertes aus der Region näherbringen wollen.
Zum Teil werden diese von unseren Touristikpartnern in Form von Flyern oder herunterzuladenden Dokumenten angeboten.
Wir haben die Beschreibung der beinhalteten Stationen durch Hördateien (zum Anhören oder zum Herunterladen) ergänzt und bieten Ihnen Informationsmöglichkeiten zur Zugänglichkeit und zur Wegbeschaffenheit.
Ein weiteres Angebot sind von uns selbst gestaltete Rundgänge, die den Anspruch von Barrierearmut erfüllen.
Stolpersteine in Flensburg - Auf den Spuren der Vergangenheit
Einleitung
Gesamtlänge des Rundgangs: 5,9 km
Zeitdauer: 2,5 Std.
Dieser Rundgang führt entlang der Stolpersteine und einer Gedenktafel.
Die Stolpersteine sind in den Boden eingelassene Messingsteine in verschiedenen Größen. Sie erinnern an die Bewohner, die hier während der Zeit des Nationalsozialismus wohnten und diese Zeit nicht überlebten, weil sie entweder Juden waren, homosexuell veranlagt oder Sinti und Roma.
Am 23. August 2004 wurden von Günther Demnig mehrere Steine verlegt und zwar für:
Gertrud Unikover
Heinrich Lazarus
Margarethe Hirsch
Johanna und Emil Löwenthal
Taube, Leiser und Isaak Hermann Nicinsky
Isaak, Sara, Max und Leo Fertig
Louis Wartelsky
Familie Levin (Vally Irene Crefeld, Edgar Moses Levin, Lola Hartkäse und Lilly Meyer)
sowie Gut Jägerslust in Flensburg Weiche (Irma, Käthe und Lilly Wolff)
Die Aktion und einige der verlegten Steine wurden unter folgendem link nachlesbar gemacht
Quellen:
Link: Juden in Flensburg
Im August 2007 wurden weitere Stolpersteine auf Initiative des Flensburger Verbandes für Lesben und Schwule verlegt.
Gustaf Schreiber
Arnold Bastian
Link: August Niemann
Link: Rainer Hoffschildt (Publizist aus Hannover)
Link: SL Schleswig-Holstein (schwul-lesbische Vereinigung)
Ein weiterer Stolperstein wurde am 06. März 2014 für: Marie Johanne Epsen verlegt
Am 21. November 2019 wurden von Günther Demnig 3 weitere Steine verlegt und zwar für:
Emil Alwin Henning Jessen
Marie Johanne Lembcke
Oskar Reincke
Hinweis
Auf dieser Zeitreise werden sie die Lebensläufe der Einzelpersonen, bzw. Familien begleiten, den wir für sie zusammengestellt haben.
Parkmöglichkeiten entlang des Rundganges und eine Wegbeschreibung, die sie auch als Audiodatei runterladen können, erleichtern Ihnen die Orientierung. Der Rundgang lässt sich auch mit dem barrierearmen Rundgang und dem StadtRundUm West verbinden.
Stolperstein Gertrud Unikower
Gertrud Unikower, geborene Spiller, am 18.04.1889
Gertrud Unikower wurde nach Riga deportiert und ermordet, ihre letzte Wohnadresse in Flensburg war die Angelburger Straße 9.
Weitere Informationen über Gertrud Unikower sind nicht bekannt.
Hier erinnert ein Stolperstein an ihr Schicksal.
Quellen:
Juden in Flensburg, Bettina Goldberg unter Mitarbeit von Bernd Philipsen; Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; Band 62; S. 92, 157
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Gertrud Unikower, née Spiller, on April 18, 1889
Gertrud Unikower was deported to Riga and murdered. Her last address in Flensburg was Angelburger Straße 9.
No further information is known about Gertrud Unikower.
Here a stumbling block reminds of their fate.
Sources:
Jews in Flensburg, Bettina Goldberg with the collaboration of Bernd Philipsen; Series of publications by the Society for Flensburg City History; Volume 62; pp. 92, 157
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Gertrud Unikower, født Spiller, den 18. april 1889
Gertrud Unikower blev deporteret til Riga og myrdet Hendes sidste adresse i Flensborg var Angelburger Straße 9.
Der kendes ingen yderligere oplysninger om Gertrud Unikower.
Her minder en anstødssten om deres skæbne.
Kilder:
jøder i Flensborg, Bettina Goldberg i samarbejde med Bernd Philipsen; Udgivelsesrække af Selskabet for Flensborg Byhistorie; bind 62; s. 92, 157
Weitere Informationen zur Station Stolperstein Gertrud Unikower
Weg zum Stolperstein Gustav Schreiber
Von der Angelburgerstr. 9 gehen wir zum Südermarkt, wo wir rechts abbiegen und an der Galerie und dem Holm 230 Meter zur Holmpassage weiter gehen.
Vor dem mittleren Durchgang der Holmpassage finden sie den Stolperstein zum Gedenken an Gustav Schreiber.
Bodenbeschaffenheit
Normale Pflastersteine.
Gesamtlänge des Weges: 265 Meter
Stolperstein Gustav Schreiber
Gustav Schreiber, Jahrgang 1904
Gustav Schreiber wurde 1904 in Elmshorn geboren, besuchte die Volksschule und lernte einen kaufmännischen Beruf, in dem er viele Jahre arbeitete. 1935 übernahm ihn die Stadtverwaltung Elmshorn. Die entließ ihn 1937, weil er wegen fortgesetzter Unzucht mit Männern zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde.
Erst 1939 bekam er wieder Arbeit als kaufmännischer Angestellter bei einer Baufirma, zunächst in Kiel, dann in Hamburg und ab März 1943 schließlich in Flensburg. Hier wohnte er von April bis August 1943 im Holm 39; es blieb seine letzte deutsche Anschrift. Für seine Firma arbeitet er dann in Bergen in Norwegen anscheinend in der Organisation Todt (OT), erhielt den Dienstgrad OT-Mann und fiel unter Militärrecht.
In Bergen fand er im Oktober 1943 einen 28-jährigen intimen Freund, dem er eine Stelle in seinem Büro verschaffte und in seine Wohnung aufnahm. Das Ende dieser kurzen Beziehung war brutal. Am 15. März 1944 wurde er verhaftet.
Folgendes schrieb er in seinem Lebenslauf:
Durch Anzeige wurde meine Straftat, die mit meiner krankhaften Veranlagung zusammenhängt, aufgedeckt und durch eigenes Geständnis zugegeben. Meine sonstigen Charaktereigenschaften sind gut. Leider neige ich sehr zur Melancholie und Sentimentalität, was wohl hauptsächlich mit meiner homosexuellen Veranlagung in Verbindung zu bringen ist. Ein Zeichen der Schwermut ist auch vorhanden. Meine Lebensauffassung ist sehr ernst. Meine krankhafte Veranlagung hat mir schon viel Kummer und Sorgen gebracht, sodass ich oftmals lieber hätte tot sein mögen… Ich bin ledig und werde mich aufgrund meiner Veranlagung nie verheiraten.
Aus dem Lebenslauf wird mehr als nur eine Demutsgeste gegenüber seinen Peinigern erkennbar. Deutlich wird, dass er die üblichen Vorurteile verinnerlicht hatte. Dies verband sich mit depressiven Tendenzen und sogar Todessehnsucht.
Bereits acht Tage nach der Verhaftung wurde er durch das Feldkriegsgericht Bergen als Hangtäter wegen Unzucht zwischen Männern zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Mitangeklagter war sein Freund, der zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde.
Zunächst kam er in die Strafanstalt Neumünster.
Im Juni 1944 wurde er in das Emslandlager Börgermoor transportiert.
Seine letzte Beurteilung im November 1944:
Älterer Mensch, schlappes, undiszipliniertes Auftreten, 2mal wegen Unzucht mit Männern bestraft. Seine Führung im Lager schlecht, sein Arbeitsfleiß nicht zufriedenstellend. Für die Wehrmacht nicht tragbar.
Am 10. Januar 1945 verstarb Gustav Schreiber 40-jährig in Börgermoor rund zehn Monate nach seiner Verhaftung. In der Todesbescheinigung wurden als angebliche Todesursache eine Sepsis (Blutvergiftung), Mangelerscheinung und Ödeme (Wassereinlagerungen im Gewebe) angegeben. Tatsächlich dürften aber Hungerödeme aufgrund schlechter Versorgung sowie typisch depressive Appetitlosigkeit zur Sepsis geführt haben. Gustav Schreiber hatte sich wahrscheinlich seinen Tod auch gewünscht.
Ein Stolperstein vor der heutigen Holmpassage, Holm 39, erinnert an ihn.
Quellen:
Ausgebürgert. Ausgegrenzt. Ausgesondert. Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte Band 3; Beitrag: Unzucht zwischen Männern, Ulli Poppe/Björn Marnau; Hrsg. Stadtarchiv Flensburg, S. 156 – 189.
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Gustav Schreiber, born in 1904
Gustav Schreiber was born in Elmshorn in 1904, attended elementary school and learned a commercial trade in which he worked for many years. In 1935 the city administration of Elmshorn took it over. She released him in 1937 because he was sentenced to one year in prison for continued fornication with men.
It was not until 1939 that he got work again as a clerk in a construction company, first in Kiel, then in Hamburg and, from March 1943, finally in Flensburg. Here he lived from April to August 1943 at Holm 39; it remained his last German address. He then worked for his company in Bergen, Norway, apparently in the Organization Todt (OT), received the rank of OT man and fell under military law.
In October 1943 he found a 28-year-old intimate friend in Bergen, whom he found a job in his office and took into his apartment. The end of this brief relationship was brutal. On March 15, 1944 he was arrested.
He wrote the following on his resume:
My crime, which is related to my morbid disposition, was uncovered through a report and admitted through my own confession. My other character traits are good. Unfortunately, I tend to be very melancholy and sentimental, which is probably mainly due to my homosexual disposition. A sign of sadness is also present. My view of life is very serious. My morbid disposition has brought me so much sorrow and sorrow that many times I would have preferred to be dead... I am single and due to my disposition I will never marry.
More than just a gesture of humility towards his tormentors can be seen from the curriculum vitae. It becomes clear that he had internalized the usual prejudices. This combined with depressive tendencies and even death wish.
Just eight days after his arrest, the Bergen Field Martial sentenced him to two years and three months in prison as a hangman for indecency between men. Co-accused was his friend, who was sentenced to one year and three months in prison.
First he was sent to the Neumünster prison.
In June 1944 he was transported to the Emsland camp in Börgermoor.
His last assessment in November 1944:
Elderly man, limp, undisciplined demeanor, punished twice for fornication with men. His leadership in the camp was bad, his diligence unsatisfactory. Not wearable for the Wehrmacht.
Gustav Schreiber died on January 10, 1945 at the age of 40 in Börgermoor, around ten months after his arrest. The death certificate stated that the alleged cause of death was sepsis (blood poisoning), deficiency symptoms and edema (water retention in the tissue). In fact, however, hunger edema due to poor care and typically depressive loss of appetite may have led to sepsis. Gustav Schreiber probably wished for his death too.
A stumbling block in front of today's Holmpassage, Holm 39, commemorates him.
Sources:
Expatriated. excluded. discarded. Flensburg Contributions to Contemporary History Volume 3; Contribution: fornication between men, Ulli Poppe/Björn Marnau; Published by City Archive Flensburg, p. 156 – 189.
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Gustav Schreiber, født 1904
Gustav Schreiber blev født i Elmshorn i 1904, gik i folkeskole og lærte et handelshåndværk, hvor han arbejdede i mange år. I 1935 overtog byadministrationen i Elmshorn det. Hun løslod ham i 1937, fordi han blev idømt et års fængsel for fortsat utugt med mænd.
Først i 1939 fik han igen arbejde som fuldmægtig i et byggefirma, først i Kiel, siden i Hamborg og fra marts 1943 til sidst i Flensborg. Her boede han fra april til august 1943 på Holm 39; det forblev hans sidste tyske adresse. Han arbejdede derefter for sit firma i Bergen, Norge, tilsyneladende i Organisationen Todt (OT), fik rang af OT-mand og faldt under militærlovgivningen.
I oktober 1943 fandt han en 28-årig intim ven i Bergen, som han fandt arbejde på sit kontor og tog ind i sin lejlighed. Afslutningen på dette korte forhold var brutal. Den 15. marts 1944 blev han arresteret.
Han skrev følgende på sit CV:
Min forbrydelse, som er relateret til mit sygelige sind, blev afsløret gennem en anmeldelse og indrømmet gennem min egen tilståelse. Mine andre karaktertræk er gode. Desværre har jeg en tendens til at være meget melankolsk og sentimental, hvilket nok primært skyldes mit homoseksuelle gemyt. Et tegn på tristhed er også til stede. Mit syn på livet er meget alvorligt. Mit sygelige sind har bragt mig så meget sorg og bekymring, at jeg mange gange ville have foretrukket at være død... Jeg er single og på grund af mit sind vil jeg aldrig gifte mig.
Mere end blot en gestus af ydmyghed over for hans plageånder kan ses fra curriculum vitae. Det bliver tydeligt, at han havde internaliseret de sædvanlige fordomme. Dette kombineret med depressive tendenser og endda dødsønske.
Blot otte dage efter hans arrestation idømte Bergen Field Martial ham to år og tre måneders fængsel som bøddel for uanstændighed mellem mænd. Medtiltalt var hans ven, som blev idømt et år og tre måneders fængsel.
Først blev han sendt til Neumünster-fængslet.
I juni 1944 blev han transporteret til Emsland-lejren i Börgermoor.
Hans sidste vurdering i november 1944:
Ældre mand, slap, udisciplineret opførsel, straffet to gange for utugt med mænd. Hans ledelse i lejren var dårlig, hans flid utilfredsstillende. Kan ikke bæres til Wehrmacht.
Gustav Schreiber døde den 10. januar 1945 i en alder af 40 i Börgermoor, omkring ti måneder efter hans arrestation. Dødsattesten oplyste, at den påståede dødsårsag var sepsis (blodforgiftning), mangelsymptomer og ødem (vandretention i vævet). Faktisk kan sultødem på grund af dårlig pleje og typisk depressivt appetitløshed dog have ført til sepsis. Gustav Schreiber har sikkert også ønsket sin død.
En snublesten foran dagens Holmpassage, Holm 39, mindes ham.
Kilder:
Udsendt. udelukket. kasseret. Flensborg Bidrag til samtidshistorie bind 3; Bidrag: utugt mellem mænd, Ulli Poppe/Björn Marnau; Udgivet af Stadsarkiv Flensborg, s. 156 – 189.
Weitere Informationen zur Station Stolperstein Gustav Schreiber
Weg zum Stolperstein Johanne Marie Ebsen
Unser Weg geht 250 Meter weiter an der Holmnixe vorbei bis zur Rathausstraße. Wir überqueren die Straße und gehen die Rathausstraße 130 Meter rechts hinunter bis zur Alten Post. Hier wurde im März 2014 ein weiterer Stolperstein verlegt. Vor dem Haupteingang ist der Stein zum Gedenken an Johanne Marie Ebsen verlegt.
Bodenbeschaffenheit
Normale Pflastersteine.
Gesamtlänge des Weges: 392 Meter
Stolperstein Johanne Ebsen
Gedenkstein für ein NS-Opfer
Die Flensburgerin Johanne Ebsen starb 1944 bei nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen. Auf dem am 6.3.14 verlegten Stolperstein steht:
Hier wohnte Johanne Marie Ebsen, geborene Albertz, Jahrgang 1881, eingewiesen 1929 Psychiatrie Schleswig , „verlegt“ 14.9.1944 Meseritz-Obrawalde, ermordet 30.9.1944.
Wegen der benötigten Unterkünfte nach den Bombenangriffen auf Kiel 1944, wurde die Pflege- und Heilanstalt Schleswig-Stadtfeld als Ausweichquartier umfunktioniert.
Die dort untergebrachten 697 geistig behinderten und psychisch kranken Patienten wurden für das NS-Euthanasie-Programm berüchtigte Meseritz-Oberwald in Brandenburg verbracht, wo sie mit einer Giftspritze ermordet wurden.
Bis 1945 starben dort mindestens 10 000 Menschen. Der Ort liegt heute in Westpolen. In einem Raum der Anstalt, die als psychiatrisches Krankenhaus fortgeführt wird, ist ein kleines Museum zum Gedenken an die Euthanasie-Opfer der NS-Diktatur eingerichtet worden. Gezeigt wird auch die Transportliste der Schleswiger Patienten, auf der Johanne Marie Ebsens Name zu lesen ist.
Auf Initiative der Enkelin Ursula Carr wurde der Stolperstein am 06.03.2014 verlegt.
Johanne Marie Ebsen, Jahrgang 1881, war mit einem Postbeamten verheiratet. Sie wohnten im Postgebäude, in dem ihr Mann auch als Leiter arbeitete. Sie war Mutter von 3 Kindern.
1928 wurde sie in die Kieler Nervenklinik eingewiesen, nach 6 Monaten in die geschlossene Psychiatrie in Schleswig verlegt. Ihre Eingangsdiagnose lautete „Eifersuchtsneurose“.
Sie kam aus der Anstalt nie wieder heraus und hat auch ihre Kinder nie wieder gesehen. Ihr Ehemann ließ sich 1933 von ihr scheiden und heiratete seine 25 Jahre jüngere Sekretärin.
Amtliche Post erhielt die Familie am 1. Oktober 1944, als ihr per Telegramm mitgeteilt wurde, dass Johanne Marie Ebsen am 30. September 1944 in der Landeskrankenanstalt Meseritz-Obrawalde an „Herzschwäche“ verstorben sei. In dem folgenden Schreiben von Anstaltsdirektor Walter Grabowski wurde die Überweisung von 188 Reichsmark für „Sarg, Beerdigung und Grabpflege“ verlangt.
Tatsächlich bekamen die Toten keinen Sarg und keine würdige Bestattung, von Grabpflege ganz zu schwiegen. Die umgebrachten Menschen wurden eingeäschert und in einem Massengrab verscharrt.
Quelle:
Flensburger Tageblatt vom 05. und 07.03.2014
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Mindesten for et nazistisk offer
Johanne Ebsen fra Flensborg døde i 1944 i nazistisk dødshjælp. Snublesten, der blev lagt den 6. marts 2014 lyder:
Johanne Marie Ebsen, f. Albertz, født 1881, blev tildelt 1929 Psykiatri Slesvig, "flyttet" 14.9.1944 Meseritz-Obrawalde, myrdet 30.9.1944.
På grund af den nødvendige indkvartering efter bombeangrebene på Kiel i 1944 blev sygepleje- og sanatoriet Schleswig-Stadtfeld omdannet til alternative kvarterer.
De 697 udviklingshæmmede og psykisk syge patienter, der blev indkvarteret der, blev bragt til den berygtede Meseritz-Oberwald i Brandenburg til det nazistiske eutanasi-program, hvor de blev myrdet med dødelig injektion.
Mindst 10.000 mennesker døde der i 1945. I dag er stedet i det vestlige Polen. Der er blevet oprettet et lille museum i et af institutionens lokaler, der fortsætter som et psykiatrisk hospital, for at mindes eutanasiofrene for det nazistiske diktatur. Transportlisten over patienter i Slesvig vises også, hvorpå Johanne Marie Ebsens navn kan læses.
På initiativ af barnebarn Ursula Carr blev anstødsstenen lagt den 6. marts 2014.
Johanne Marie Ebsen, født i 1881, var gift med en postbetjent. De boede på posthuset, hvor hendes mand også arbejdede som direktør. Hun var mor til 3 børn.
I 1928 blev hun indlagt på Kiel psykiatriske klinik, efter 6 måneder overført til den lukkede psykiatri i Slesvig. Din første diagnose var "jalousi neurose".
Hun kom aldrig ud af asylet og så aldrig sine børn igen. Hendes mand blev skilt fra hende i 1933 og giftede sig med sin sekretær 25 år yngre.
Familien modtog officiel post den 1. oktober 1944, da de via telegram fik at vide, at Johanne Marie Ebsen var død af "hjertesvigt" den 30. september 1944 på Meseritz-Obrawalde statshospital. I det følgende brev fra direktør Walter Grabowski blev der anmodet om overførsel af 188 rigsmærker til "kiste, begravelse og gravvedligeholdelse".
Faktisk modtog de døde ingen kiste og ingen værdig begravelse for at tie om gravplejen. De dræbte mennesker blev kremeret og begravet i en massegrav.
Kilde:
Flensburger Tageblatt fra 5. og 7. marts 2014
Weitere Informationen zur Station Stolperstein Johanne Ebsen
Weg zum Stolperstein Heinrich Lazarus und Oskar Reincke
Unser Weg führt vom Stolperstein Marie Ebsen 130 Meter zurück zur Großen Straße. Diese gehen wir 80 Meter links bis zum Haus Nr. 15/19, wo wir den Stolperstein zum Gedenken an Heinrich Lazarus finden.
Ein weiterer Stolperstein zum Gedenken an Oskar Reincke wurde vor dem Haus Nr. 15 am 21.11.19 verlegt
Bodenbeschaffenheit
Normale Pflastersteine.
Gesamtlänge des Weges: 204 Meter
Stolperstein Heinrich Lazarus
Familie Lazarus
Louis Lazarus, geboren am 22.12.1859
Cora, geborene Salomon, am 26.02.1867 in Hamburg.
Annie, geboren am 25.05.1895
Ellie, geboren am 09.05.1896
Hertha, geboren am 25.09.1898 und
Heinrich, geboren am 09.01.1901
Ehefrau Hilde, geborene Elsbach, am 23.05.1906 und
Sohn Manfred, geboren am 22.08.1931 in Essen.
Louis Lazarus war zunächst in der Firma seines Vaters, einem Herrenausstatter, als Geschäftsführer tätig, später betrieb er unter dem Namen Louis Lazarus GmbH eine Privatbank, die sich in der Großen Straße befand und während der Inflation 1923 Notgeld herausgab.
Verheiratet war Louis Lazarus seit 1894 mit Cora. Mit ihr bezog er das Haus am Hafendamm 44, in dem auch Annie, Ellie, Hertha und Heinrich geboren wurden und aufwuchsen.
Als die Kinder auszogen und schon eigene Familien hatten, zog das Ehepaar in die Hindenburgstraße, wo ihnen zum 1. April 1937 gekündigt wurde.
Ihre neue Wohnung, das Haus in der Großen Str. 15/19 wurde während des Novemberprogroms 1938 (Angriff auf jüdisch geführte Geschäfte und Wohnorte) von der Gestapo verwüstet. Das Ehepaar Louis und Cora Lazarus und Sohn Heinrich, der in dieser Zeit seine Eltern besuchte, wurden festgenommen, während andere Personen, die Wohnung verwüsteten. Heinrich wurde in Schutzhaft genommen seine Eltern kamen nach einem Verhör wieder frei. Mit weiteren Personen kam Heinrich erst in das Kieler Polizeigefängnis, von wo ein Sammeltransport alle in das KZ Sachsenhausen brachte. Ausreisewilligen wurde ermöglicht das KZ wieder zu verlassen, was ihm im Dezember 1938 gelang. Er floh mit Frau und Kind nach Holland.
Während der deutschen Besatzung wurde er dort verhaftet, nach Auschwitz verschleppt und am 05. Dezember 1942 ermordet.
Ehefrau Hilde und Sohn Manfred überlebten die Zeit der Besetzung im Untergrund und wanderten 1948 in die USA aus.
Louis, Lazarus und Cora verließen Flensburg am 19.Januar 1939 und zogen zu ihrer Tochter Annie und ihren Enkeln nach Kopenhagen, wo Louis nur wenige Tage nach seinem 82. Geburtstag am 04.01.1942 starb. Cora Lazarus starb dort am 10.04.1951.
Seit August 2004 erinnert ein Stolperstein vor dem Haus in der Großen Str. 15/19 an das Schicksal von Heinrich Lazarus.
Quellen:
Juden in Flensburg, Bettina Goldberg unter Mitarbeit von Bernd Philipsen; Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; Band 62; S. 30 ff.
Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte Band 3, Titel Ausgebürgert, Ausgegrenzt, Ausgesondert. Beitrag: Jüdische Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes Bernd Philipsen, S. 237 - 239
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Lazarus family
Louis Lazarus was born on December 22, 1859
Cora, née Salomon, on February 26, 1867 in Hamburg.
Annie, born 05/25/1895
Ellie was born on 05/09/1896
Hertha, born on September 25, 1898 and
Heinrich, born on January 9th, 1901
Wife Hilde, née Elsbach, on May 23, 1906 and
Son Manfred, born on August 22, 1931 in Essen.
Louis Lazarus initially worked as a managing director in his father's company, a men's outfitters, later he ran a private bank under the name Louis Lazarus GmbH, which was located on Grosse Straße and issued emergency money during the inflation of 1923.
Louis Lazarus had been married to Cora since 1894. With her he moved into the house at Hafendamm 44, where Annie, Ellie, Hertha and Heinrich were also born and grew up.
When the children moved out and already had families of their own, the couple moved to Hindenburgstrasse, where they were given notice on April 1, 1937.
Her new apartment, the house at Grosse Strasse 15/19, was vandalized by the Gestapo during the November pogrom of 1938 (attack on Jewish-run businesses and residential areas). The couple Louis and Cora Lazarus and their son Heinrich, who was visiting his parents at the time, were arrested while other people ransacked the home. Heinrich was taken into protective custody and his parents were released after an interrogation. Heinrich was first taken to the Kiel police prison with other people, from where they were all transported to Sachsenhausen concentration camp. Those who wanted to emigrate were allowed to leave the concentration camp again, which he managed to do in December 1938. He fled to Holland with his wife and child.
He was arrested there during the German occupation, deported to Auschwitz and murdered on December 5, 1942.
Wife Hilde and son Manfred survived the underground occupation and emigrated to the USA in 1948.
Louis, Lazarus and Cora left Flensburg on January 19, 1939 and moved to their daughter Annie and their grandchildren in Copenhagen, where Louis died just a few days after his 82nd birthday on January 4, 1942. Cora Lazarus died there on April 10, 1951.
Since August 2004, a stumbling block in front of the house at Große Strasse 15/19 has commemorated the fate of Heinrich Lazarus.
Sources:
Jews in Flensburg, Bettina Goldberg with the collaboration of Bernd Philipsen; Series of publications by the Society for Flensburg City History; Volume 62; p. 30 ff.
Flensburg Contributions to Contemporary History Volume 3, Title Expatriated, Excluded, Separated. Contribution: Jewish victims of the National Socialist terror regime Bernd Philipsen, p. 237 - 239
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Lazarus familie
Louis Lazarus blev født den 22. december 1859
Cora, født Salomon, den 26. februar 1867 i Hamborg.
Annie, født 25.05.1895
Ellie blev født den 05/09/1896
Hertha, født 25. september 1898 og
Heinrich, født den 9. januar 1901
Hustru Hilde, født Elsbach, den 23. maj 1906 og
Søn Manfred, født 22. august 1931 i Essen.
Louis Lazarus arbejdede oprindeligt som administrerende direktør i sin fars firma, en herreudrustning, senere drev han en privat bank under navnet Louis Lazarus GmbH, som lå på Grosse Straße og udstedte nødpenge under inflationen i 1923.
Louis Lazarus havde været gift med Cora siden 1894. Sammen med hende flyttede han ind i huset på Hafendamm 44, hvor også Annie, Ellie, Hertha og Heinrich blev født og voksede op.
Da børnene flyttede ud og allerede havde deres egne familier, flyttede parret til Hindenburgstrasse, hvor de fik besked den 1. april 1937.
Hendes nye lejlighed, huset i Grosse Strasse 15/19, blev udsat for hærværk af Gestapo under pogromen i november 1938 (angreb på jødiske drevne virksomheder og boligområder). Ægteparret Louis og Cora Lazarus og deres søn Heinrich, som var på besøg hos sine forældre på det tidspunkt, blev anholdt, mens andre mennesker ransagede hjemmet. Heinrich blev taget i beskyttende varetægt, og hans forældre blev løsladt efter en afhøring. Heinrich blev først ført til Kiel politifængsel sammen med andre mennesker, hvorfra de alle blev transporteret til Sachsenhausen koncentrationslejr. De, der ønskede at emigrere, fik lov til at forlade koncentrationslejren igen, hvilket han nåede i december 1938. Han flygtede til Holland med sin kone og barn.
Han blev arresteret dér under den tyske besættelse, deporteret til Auschwitz og myrdet den 5. december 1942.
Hustruen Hilde og sønnen Manfred overlevede den underjordiske besættelse og emigrerede til USA i 1948.
Louis, Lazarus og Cora forlod Flensborg den 19. januar 1939 og flyttede til deres datter Annie og deres børnebørn i København, hvor Louis døde få dage efter sin 82 års fødselsdag den 4. januar 1942. Cora Lazarus døde der den 10. april 1951.
Siden august 2004 har en snublesten foran huset ved Große Strasse 15/19 mindes Heinrich Lazarus skæbne.
Kilder:
jøder i Flensborg, Bettina Goldberg i samarbejde med Bernd Philipsen; Udgivelsesrække af Selskabet for Flensborg Byhistorie; bind 62; s. 30 ff.
Flensborg Bidrag til samtidshistorie bind 3, Titel Udflyttet, Udelukket, Separeret. Bidrag: Jødiske ofre for det nationalsocialistiske terrorregime Bernd Philipsen, s. 237 - 239
Weitere Informationen zur Station Stolperstein Heinrich Lazarus
Stolperstein Oskar Reincke
Oskar Reincke 10. Januar 1907 - 10. Juli 1944
1907 in Hamburg geboren, wuchs als Sohn eines Schiffskontrolleurs auf und begann eine Zimmermannslehre. Weil er diesem Beruf körperlich nicht gewachsen war, brach er die Lehre ab. Darauf lernte er bei der Kontrollkompagnie in Hamburg 2 Jahre lang als Quartiersmann. Danach war er einige Monate auf Reisen. Bis zum Jahre 1927 war er beim Hafen-Betriebs-Verein in Hamburg als Schiffskontrolleur und in ähnlichen Eigenschaften tätig. Vom 1. Januar 1928 bis 15. März 1929 war er beim Hamburger Jugendamt als Erzieher im Landheim Ochsensaal angestellt.
Von dort kam er an das Sozialpolitische – Seminar der Hochschule für Politik in Berlin als Hörer mit einem Stipendium der Stadt Hamburg. Dies wurde ihm im Herbst 1929 wegen kommunistischer Betätigung entzogen, weshalb er den Besuch der Hochschule aufgeben mußte.
1924 schloss Reincke sich dem Kommunistischen Jugendverband an und übernimmt wenig später eine Kreisleitung. Wenig später trat Reincke der KPD bei und übernimmt 1932 die Leitung des Unterbezirks Flensburg. Im selben Jahr heiratete er Ella Seidel, die seit 1924 der KPD angehörte.
Am 12. März 1933 wurde Reincke in die Flensburger Stadtverordneten-Versammlung gewählt. Aufgrund der erlassenen „Reichstagsbrand-Verordnung“ konnte er sein Mandat nicht wahrnehmen.
Aufgrund des von Göring erlassenen Demonstrationsverbot am 1. Februar 1933 schloß die Polizeibehörde, noch in derselben Nacht, das Büro in der Großen Straße 15 sowie die Verkehrslokale der Partei und ihrer Untergliederungen. Dies war von der Flensburger KPD-Parteileitung nicht unerwartet. Eine größere Anzahl von Personen, darunter auch der Geschäftsführer Reinecke(!), wurden mit dem Polizeiauto zur Wache gebracht.
Bereits Mitte März 1933 verhaftet, wurde Reincke bis 1935 in Konzentrationslagern gefangengehalten. Seine Frau versuchte unterzutauchen, wurde jedoch festgenommen und zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach ihrer Freilassung lebten beide in Hamburg. Reincke fand nach erneuter kürzerer Haft Arbeit in einer Papiersackfabrik und gehörte seit 1939 erneut Hamburger Widerstandskreisen an.
Im Dezember 1941 beschloß Reincke zusammen mit Bernhard Bästlein, Robert Abshagen und Franz Jacob die Gründung einer Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus und gehörte der dreiköpfigen Leitung an. Er wurde am 17. Oktober 1942 erneut verhaftet, zum Tode verurteilt. Im Juli 1944 wurde er im Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis in Hamburg hingerichtet.
Reinckes Name ist Bestandteil einer Ehrentafel am Eingang zum Flensburger Ratssaal, die an die Mitglieder der Flensburger Stadtverordneten-Versammlung erinnert, denen ihr Mandat durch das NS-Regime entzogen wurde.
Ein Stolperstein vor der Parteizentrale der KPD erinnert an Oskar Reincke.
Quellen:
Flensburger Nachrichten vom 02.02.1933,
Matthias Schartl, „Rote Fahnen über Flensburg“, S. 143.,
Anklageschrift Berlin, 26. November 1934,
Wikipedia Peter Steinbach, Johannes Tuchel: Lexikon des Widerstandes 19331945 Gedenkstätte Deutscher Widerstand
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Oskar Reincke January 10, 1907 - July 10, 1944
Born in Hamburg in 1907, grew up as the son of a ship controller and began an apprenticeship as a carpenter. Because he was not physically up to the job, he broke off the apprenticeship. He then trained as a quartersman at the control company in Hamburg for 2 years. After that he traveled for a few months. Until 1927 he worked for the port operations association in Hamburg as a ship inspector and in similar capacities. From January 1, 1928 to March 15, 1929, he was employed by the Hamburg youth welfare office as an educator in the Ochsensaal country home.
From there he came to the socio-political seminar at the University of Applied Sciences in Berlin as a student with a grant from the city of Hamburg. This was withdrawn from him in the fall of 1929 because of his activities as a communist, which is why he had to give up attending the university.
In 1924, Reincke joined the Communist Youth League and soon became a district leader. A little later Reincke joined the KPD and in 1932 took over the management of the Flensburg sub-district. In the same year he married Ella Seidel, who had been a member of the KPD since 1924.
On March 12, 1933, Reincke was elected to the Flensburg City Council. Due to the "Reichstag Fire Decree" he was unable to exercise his mandate.
Due to Goering's ban on demonstrations on February 1, 1933, the police authorities closed the office at Grosse Strasse 15 that same night, as well as the party's and its subdivisions' traffic areas. This was not unexpected by the Flensburg KPD party leadership. A large number of people, including the managing director Reinecke(!), were taken to the station in a police car.
Arrested in mid-March 1933, Reincke was imprisoned in concentration camps until 1935. His wife tried to go into hiding, but was arrested and sentenced to several years in prison. After their release, both lived in Hamburg. After another shorter period of imprisonment, Reincke found work in a paper sack factory and from 1939 belonged again to Hamburg resistance groups.
In December 1941, Reincke, together with Bernhard Bästlein, Robert Abshagen and Franz Jacob, decided to found a resistance group against National Socialism and was a member of the three-man leadership. He was arrested again on October 17, 1942 and sentenced to death. In July 1944 he was executed in the remand prison at Holstenglacis in Hamburg.
Reincke's name is part of a plaque at the entrance to Flensburg's council chamber, which commemorates the members of Flensburg's city council, whose mandate was revoked by the Nazi regime.
A stumbling block in front of the KPD party headquarters commemorates Oskar Reincke.
Sources:
Flensburg news from February 2nd, 1933,
Matthias Schartl, "Red Flags over Flensburg", p. 143.,
Indictment Berlin, November 26, 1934,
Wikipedia Peter Steinbach, Johannes Tuchel: Encyclopedia of Resistance 19331945 German Resistance Memorial
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Oskar Reincke 10. januar 1907 - 10. juli 1944
Født i Hamborg i 1907, voksede op som søn af en skibskontrollør og begyndte i lære som tømrer. Fordi han ikke var fysisk til jobbet, afbrød han læretiden. Herefter uddannede han sig som kvartersmand ved kontrolfirmaet i Hamborg i 2 år. Derefter rejste han i nogle måneder. Indtil 1927 arbejdede han for havnedriftsforeningen i Hamborg som skibsinspektør og i lignende egenskaber. Fra 1. januar 1928 til 15. marts 1929 var han ansat på Hamborgs ungdomsforsorgskontor som pædagog i landstedet Ochsensaal.
Derfra kom han til det socio-politiske seminar på University of Applied Sciences i Berlin som studerende med legat fra byen Hamborg. Dette blev trukket tilbage fra ham i efteråret 1929 på grund af hans aktiviteter som kommunist, hvorfor han måtte opgive at gå på universitetet.
I 1924 meldte Reincke sig ind i det kommunistiske ungdomsforbund og blev hurtigt distriktsleder. Lidt senere meldte Reincke sig ind i KPD og overtog i 1932 ledelsen af Flensborg underdistrikt. Samme år giftede han sig med Ella Seidel, som havde været medlem af KPD siden 1924.
Den 12. marts 1933 blev Reincke valgt ind i Flensborg Byråd. På grund af "Reichstag Fire Decreet" var han ude af stand til at udøve sit mandat.
På grund af Görings demonstrationsforbud den 1. februar 1933 lukkede politimyndighederne samme nat kontoret i Grosse Strasse 15 samt partiets og dets underafdelingers færdselsarealer. Det var ikke uventet af partiledelsen i Flensborg KPD. Et stort antal personer, herunder den administrerende direktør Reinecke(!), blev kørt til stationen i en politibil.
Anholdt i midten af marts 1933 blev Reincke fængslet i koncentrationslejre indtil 1935. Hans kone forsøgte at gå i skjul, men blev anholdt og idømt flere års fængsel. Efter deres løsladelse boede begge i Hamborg. Efter endnu en kortere fængselsophold fik Reincke arbejde i en papirsækkefabrik og tilhørte fra 1939 igen hamborgske modstandsgrupper.
I december 1941 besluttede Reincke sammen med Bernhard Bästlein, Robert Abshagen og Franz Jacob at stifte en modstandsgruppe mod nationalsocialismen og var medlem af tremandsledelsen. Han blev arresteret igen den 17. oktober 1942 og dømt til døden. I juli 1944 blev han henrettet i varetægtsfængslet ved Holstenglacis i Hamborg.
Reinckes navn er en del af en tavle ved indgangen til Flensborgs rådssal, som mindes medlemmerne af Flensborgs byråd, hvis mandat blev tilbagekaldt af det nazistiske regime.
En snublesten foran KPD's partihovedkvarter mindes Oskar Reincke.
Kilder:
Flensborg nyheder fra 2. februar 1933,
Matthias Schartl, "Røde flag over Flensborg", s. 143.,
Tiltale Berlin, 26. november 1934,
Wikipedia Peter Steinbach, Johannes Tuchel: Encyclopedia of Resistance 19331945 German Resistance Memorial
Weitere Informationen zur Station Stolperstein Oskar Reincke
Weg zum Stolperstein Margarethe Hirsch
Die Große Straße gehen wir weiter, vorbei am Heiligen-Geist-Gang mit der dänischen Heiliggeistkirche (Helligåndskirken) und stehen nach 130 Metern vor dem Hof des ehemaligen Zuckerspeichers mit der Hausnummer 69.
Neben einem Stahlträger finden Sie den Stolperstein zum Gedenken an Margarethe Hirsch.
Bodenbeschaffenheit
Normale Pflastersteine.
Gesamtlänge des Weges: 238 Meter
Stolperstein Margarethe Hirsch
Margarethe Hirsch, geboren am 01.09.1888
Ihre letzte Wohnadresse ist die Große Str. 69 in Flensburg.
Weitere Informationen über Margarethe Hirsch sind nicht bekannt.
Sie wurde nach Minsk deportiert.
Ein Stolperstein vor ihrem letzten Wohnort erinnert an ihr Schicksal.
Quellen:
Juden in Flensburg, Bettina Goldberg unter Mitarbeit von Bernd Philipsen; Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; Band 62; S. 92, 157
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Margarethe Hirsch, born on September 1st, 1888
Your last home address is Große Str. 69 in Flensburg.
No further information is known about Margarethe Hirsch.
She was deported to Minsk.
A stumbling block in front of her last place of residence reminds of her fate.
Sources:
Jews in Flensburg, Bettina Goldberg with the collaboration of Bernd Philipsen; Series of publications by the Society for Flensburg City History; Volume 62; pp. 92, 157
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Margarethe Hirsch, født 1. september 1888
Din sidste hjemmeadresse er Große Str. 69 i Flensborg.
Der kendes ingen yderligere oplysninger om Margarethe Hirsch.
Hun blev deporteret til Minsk.
En snublesten foran hendes sidste opholdssted minder om hendes skæbne.
Kilder:
jøder i Flensborg, Bettina Goldberg i samarbejde med Bernd Philipsen; Udgivelsesrække af Selskabet for Flensborg Byhistorie; bind 62; s. 92, 157
Weitere Informationen zur Station Stolperstein Margarethe Hirsch
Weg zum Stolperstein Arnold Bastian
Vom jetzigen Standpunkt aus gehen wir 40 Meter weiter. Auf der gegenüberliegenden Seite, in der Großen Straße 54 , ist ein weiterer Stolperstein.
Der Stolperstein zum Gedenken an Arnold Bastian ist vor einer Stahltür eingelassen.
Bodenbeschaffenheit
Normale Pflastersteine.
Gesamtlänge des Weges: 34 Meter
Stolperstein Arnold Bastian
Arnold Bastian, Jahrgang 1908
Arnold Bastian wurde 1908 in Flensburg geboren, besuchte die Volksschule, lernte Kellner und arbeitete an verschiedenen Orten, zum Beispiel im Kurhaus in Glücksburg oder auch im Bahnhofshotel in Schleswig. Ab etwa Mitte der 30er Jahre arbeitete er im Winter als Kompagnon seiner drei Brüder, die Seeleute waren und Muscheln fingen. Bastian verarbeitete die Muscheln und vertrieb sie, zunächst in Flensburg und ab Oktober 1937 in Kiel.
Im Oktober 1937 wurde er verhaftet und verhört. Auf die Frage nach seinem Sexualverhalten gab er an, dass er während der Lehre Geschlechtsverkehr mit einem Mädchen gehabt habe. Offenbar wollte er den Ermittler täuschen. Der bereits aufgrund § 175 vorbestrafte Hans K. hatte schon zu einer großen Zahl von Personen und auch zu Bastian ausgesagt. Auf gezieltere Nachfragen gestand er lediglich oberflächliche homosexuelle Kontakte mit Unbekannten.
Er gab immer nur zu, was bereits bewiesen war. So ging es monatelang weiter. Aber immer wieder wurden ihm Aussagen weiterer Sexualpartner vorgelegt, die er nicht leugnen konnte. Zum Schluss wird allein durch seine Akte ein Geflecht zwischen über 40 Personen erkennbar, darunter mehrere Freundeskreise und -paare. Er war in den größten Skandal mit schwulem Hintergrund in Flensburg verwickelt.
Anfang Januar 1938 war Bastians Widerstand gebrochen und er identifizierte andere Personen, die später in den Rosa Listen der Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und der Abtreibung auftauchten.
Am 11. März 1938 wurde Bastian 29-jährig vom Landgericht Flensburg in drei Fällen wegen Verbrechens aufgrund § 175a Ziffer 3 StGB und in sechs Fällen wegen Vergehens aufgrund § 175 StGB zu zwei Jahren und sechs Monate Zuchthaus verurteilt.
Zur Haft kam er dann in das Emslandlager Aschendorfer Moor, wo er 1940 entlassen wurde.
Nun verschwimmt das Bild von ihm, es sind nur noch Hinweise überliefert. Er arbeitete wieder als Kellner. Im September 1943 wurde er in Flensburg erneut verurteilt, diesmal aber drastisch zu vier Jahren Zuchthaus und anschließender Sicherungsverwahrung, also unbegrenzter Haft. Er kam in das Zuchthaus Hameln. Dort verstarb er 36-jährig am 17. Februar 1945.
Ein Stolperstein in der Großen Straße 54 erinnert an ihn.
Quellen:
Ausgebürgert. Ausgegrenzt. Ausgesondert. Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte Band 3; Beitrag: Unzucht zwischen Männern, Ulli Poppe/Björn Marnau; Hrsg. Stadtarchiv Flensburg, S. 156 – 189.
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Arnold Bastian, born in 1908
Arnold Bastian was born in Flensburg in 1908, attended elementary school, trained as a waiter and worked in various places, for example in the Kurhaus in Glücksburg or in the train station hotel in Schleswig. From about the mid 1930's he worked in the winter as a companion to his three brothers who were seafarers and shellfishers. Bastian processed the mussels and sold them, first in Flensburg and from October 1937 in Kiel.
In October 1937 he was arrested and interrogated. When asked about his sexual behavior, he stated that he had had sexual intercourse with a girl during his apprenticeship. Apparently he wanted to deceive the investigator. Hans K., who had already been convicted under Section 175, had already testified about a large number of people and also about Bastian. When asked more specifically, he only admitted superficial homosexual contacts with strangers.
He only ever admitted what was already proven. It went on like this for months. But again and again he was presented with statements from other sexual partners that he could not deny. In the end, his file alone reveals a network of more than 40 people, including several groups and couples of friends. He was involved in the biggest scandal with a gay background in Flensburg.
At the beginning of January 1938, Bastian's resistance was broken and he identified other people who later appeared in the pink lists of the Reich Central Office for Combating Homosexuality and Abortion.
On March 11, 1938, at the age of 29, Bastian was sentenced to two years and six months in prison by the Flensburg District Court in three cases of crimes based on Section 175a, Paragraph 3 of the Criminal Code and in six cases of misdemeanor based on Section 175 of the Criminal Code.
He was then imprisoned in the Aschendorfer Moor camp in Emsland, where he was released in 1940.
Now the picture of him is blurred, only hints have been handed down. He worked again as a waiter. In September 1943 he was sentenced again in Flensburg, but this time to four years in prison followed by preventive detention, i.e. unlimited imprisonment. He was sent to the Hameln penitentiary. There he died at the age of 36 on February 17, 1945.
A stumbling block at Grosse Straße 54 commemorates him.
Sources:
Expatriated. excluded. discarded. Flensburg Contributions to Contemporary History Volume 3; Contribution: fornication between men, Ulli Poppe/Björn Marnau; Published by City Archive Flensburg, p. 156 – 189.
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Arnold Bastian, født i 1908
Arnold Bastian er født i Flensborg i 1908, gik i folkeskole, uddannede sig til tjener og arbejdede forskellige steder, for eksempel i Kurhaus i Glücksburg eller på togstationshotellet i Slesvig. Fra omkring midten af ??1930'erne arbejdede han om vinteren som ledsager til sine tre brødre, der var søfarende og skaldyrkere. Bastian forarbejdede muslingerne og solgte dem, først i Flensborg og fra oktober 1937 i Kiel.
I oktober 1937 blev han arresteret og forhørt. Da han blev spurgt om sin seksuelle adfærd, sagde han, at han havde haft samleje med en pige under sin læretid. Tilsyneladende ville han bedrage efterforskeren. Hans K., der allerede var dømt efter § 175, havde allerede vidnet om et stort antal mennesker og også om Bastian. Da han blev spurgt mere specifikt, indrømmede han kun overfladiske homoseksuelle kontakter med fremmede.
Han indrømmede kun det, der allerede var bevist. Sådan fortsatte det i flere måneder. Men igen og igen blev han præsenteret for udtalelser fra andre seksualpartnere, som han ikke kunne afvise. I sidste ende afslører hans fil alene et netværk på mere end 40 personer, inklusive flere grupper og vennepar. Han var involveret i den største skandale med homoseksuel baggrund i Flensborg.
I begyndelsen af ??januar 1938 blev Bastians modstand brudt, og han identificerede andre personer, som senere optrådte på de lyserøde lister i Reichs Centralkontor for Bekæmpelse af Homoseksualitet og Abort.
Bastian blev den 11. marts 1938 i en alder af 29 år i Flensborg Landsret idømt to år og seks måneders fængsel i tre sager om forbrydelser efter straffelovens § 175a, 3. paragraf og i seks sager om forseelse. med hjemmel i straffelovens § 175.
Han blev derefter fængslet i Aschendorfer Moor-lejren i Emsland, hvor han blev løsladt i 1940.
Nu er billedet af ham sløret, kun antydninger er givet. Han arbejdede igen som tjener. I september 1943 blev han dømt igen i Flensborg, men denne gang til fire års fængsel efterfulgt af forebyggende forvaring, altså ubegrænset fængsel. Han blev sendt til Hameln fængsel. Der døde han i en alder af 36 år den 17. februar 1945.
En snublesten ved Grosse Straße 54 mindes ham.
Kilder:
Udsendt. udelukket. kasseret. Flensborg Bidrag til samtidshistorie bind 3; Bidrag: utugt mellem mænd, Ulli Poppe/Björn Marnau; Udgivet af Stadsarkiv Flensborg, s. 156 – 189.
Weitere Informationen zur Station Stolperstein Arnold Bastian
Weg zu den Stolpersteinen Johanna und Emil Löwenthal
Über den Nordermarkt und vorbei an der Marienkirche überqueren wir die Toosbüystraße, an der wir uns nach 40 Metern vor dem Haus Norderstraße 27/29 befinden.
Hier sind 2 Stolpersteine zum Gedenken an Johanna und Emil Löwenthal eingelassen.
Bodenbeschaffenheit
Normale Pflastersteine.
Gesamtlänge des Weges: 445 Meter
Stolpersteine Familie Löwenthal
Familie Löwenthal
Emil Löwenthal geboren am 14.06.1857 in Caseburg / Pommern.
Johanna, geborene Loewenthal, am 05.3.1861 in Bernau/Brandenburg.
Julius Löwenthal, geboren am 04.12.1886
Erna Falk, geboren am 14. 06. 1888 in Stettin.
Hermann Falk, geboren am 16.12. 1876
Emil und Johanna Löwenthal zogen 1891 nach Flensburg. Das Ehepaar zog in die Norderstraße, wo Emil Löwenthal das Flensburger Möbel und Warenhaus von Albert Boas übernahm, das sich in der Norderstraße 107/109 befand.
1930 zogen sie in die Norderstraße 27/29 um.
In den 1920er Jahren trat Emil wiederholt gegen die zunehmend radikaler werdende Judenfeindlichkeit (Antisemitismus) in Flensburg an. Herr Löwenthal gehörte zum Zentralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, der bedeutendsten Abwehrorganisation gegen den Antisemitismus. 1928 wurde er örtlicher Vertrauensmann dieses Vereins. Im selben Jahr protestierte er beim Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamt in Kiel gegen das antisemitische Treiben des Flensburger NSDAP-Mitglieds und Pastors Friedrich Andersen. Sein Protest blieb folgenlos.
Von seinen Vorgesetzten ungehindert konnte Pastor Andersen am 14.6. 1928 in einem Vortrag seine Thesen verbreiten. Juden war der Zutritt zu diesen Veranstaltungen verboten.
Die Familie Löwenthal blieb bis 1938 in Flensburg, dann zogen sie zu ihrem Sohn Julius und dessen Ehefrau Grete Schnabel nach Berlin. Julius Löwenthal war durch seine nichtjüdische Ehefrau noch relativ geschützt. Emil und Johanna Löwenthal, sowie deren Tochter Erna und deren Familie gerieten dagegen in das Räderwerk der NS-Vernichtungsmaschinerie.
Erna Falk und ihr Ehemann Hermann wurden am 8. September 1942 in das Zwangsghetto Theresienstadt transportiert. Emil und Johanna Löwenthal wenige Wochen später am 13. Januar19 43. Hermann Falk starb dort am 13. Februar 1943, Emil Löwenthal am 16.Februar 1943. Johanna Löwenthal und ihre Tochter Erna Falk wurden am 16. Mai 1944 weiter nach Auschwitz transportiert. Ihre Todesdaten sind nicht bekannt; sie gelten als verschollen.
Nach dem Krieg ließ Julius Löwenthal auf einem jüdischen Friedhof in Berlin einen Gedenkstein für seine ermordeten Eltern errichten. In der Privatsammlung von Bernd Philipsen aus Flensburg befindet sich ein Foto darüber.
Seit August 2004 erinnern 2 Stolpersteine vor dem Haus in der Norderstraße 27/29 an das Schicksal von Emil und Johanna Löwenthal.
Quellen:
Juden in Flensburg, Bettina Goldberg unter Mitarbeit von Bernd Philipsen; Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; Band 62; S. 32 ff.
Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte Band 3, Titel Ausgebürgert, Ausgegrenzt, Ausgesondert, Beitrag: Jüdische Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes, Bernd Philipsen, S. 241 ff.
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Löwenthal familie
Emil Löwenthal født den 14. juni 1857 i Caseburg / Pommern.
Johanna, f. Loewenthal, den 5. marts 1861 i Bernau / Brandenburg.
Julius Löwenthal, født den 4. december 1886
Erna Falk, født den 14. juni 1888 i Stettin.
Hermann Falk, født den 16. december. 1876
Emil og Johanna Löwenthal flyttede til Flensborg i 1891. Parret flyttede til Norderstrasse, hvor Emil Löwenthal overtog Flensburg møbel- og stormagasin fra Albert Boas, som lå på Norderstrasse 107/109.
I 1930 flyttede de til Norderstrasse 27/29.
I 1920'erne stod Emil gentagne gange op imod den stadig mere radikale fjendtlighed over for jøder (antisemitisme) i Flensborg. Löwenthal tilhørte Central Association of German Citizens of the Jewish Faith, den vigtigste forsvarsorganisation mod antisemitisme. I 1928 blev han foreningens lokale tillidsrepræsentant. Samme år protesterede han på det evangelisk-lutherske regionale kirkekontor i Kiel mod de antisemitiske aktiviteter i Flensborg NSDAP-medlem og pastor Friedrich Andersen. Hans protest var uden betydning.
Uhindret af sine overordnede kunne pastor Andersen deltage den 14. juni. Spred sine teser i et foredrag i 1928. Jøder fik ikke lov til at deltage i disse arrangementer.
Familien Löwenthal blev i Flensborg indtil 1938, da de flyttede til Berlin for at bo sammen med deres søn Julius og hans kone Grete Schnabel. Julius Löwenthal var relativt beskyttet af sin ikke-jødiske kone. Emil og Johanna Löwenthal, samt deres datter Erna og deres familie, derimod, blev fanget i maskineriet i den nazistiske udryddelsesmaskine.
Erna Falk og hendes mand Hermann blev transporteret til den tvungne ghetto Theresienstadt den 8. september 1942. Emil og Johanna Löwenthal et par uger senere den 13. januar 1943. Hermann Falk døde der den 13. februar 1943, Emil Löwenthal den 16. februar 1943. Johanna Löwenthal og hendes datter Erna Falk blev transporteret videre til Auschwitz den 16. maj 1944. Deres dødsdatoer kendes ikke; de betragtes som tabte.
Efter krigen lod Julius Löwenthal opføre en mindesten for sine myrdede forældre på en jødisk kirkegård i Berlin. Der er et foto ovenfor i den private samling af Bernd Philipsen fra Flensborg.
Siden august 2004 har to snublesten foran huset ved Norderstrasse 27/29 husket Emil og Johanna Löwenthals skæbne.
Kilder:
Jøder i Flensborg, Bettina Goldberg med bistand fra Bernd Philipsen; Publikationsserie af Selskabet for Flensborg Byhistorie; Bind 62; S. 32 ff.
Flensborg Bidrag til samtidshistorie bind 3, titel Ausgebürgert, Ausgbegrenzt, Ausgesondert, bidrag: jødiske ofre for det nationalsocialistiske terrorregime, Bernd Philipsen, s. 241 ff.
Weitere Informationen zur Station Stolpersteine Familie Löwenthal
Weg zu den Stolpersteinen Taube, Leiser u. Isaak Hermann Nicinsky
Die Norderstraße gehen wir 180 Meter auf der rechten Seite weiter und kommen an der dänischen Bücherei und der Marientreppe vorbei. Vor dem Haus Nr. 111 befinden sich weitere 3 Steine.
Hier sind die Stolpersteine zum Gedenken an Taube, Leiser und Isaak Hermann Nicinsky verlegt.
Bodenbeschaffenheit
Normale Pflastersteine.
Gesamtlänge des Weges: 282 Meter
Stolpersteine Familie Nicinsky
Familie Nicinsky
Leiser Nicinsky, geboren am 10.02.1896 in Klodowa/Polen
Ehefrau Taube, geborene Iglinksky, am 25.02.1896 in Prsedecz/Polen
Sohn Isaac Hermann, geboren am 30.03.1928 in Flensburg
Leiser Nicinsky arbeitete als Händler und Schumacher in der Norderstraße 111. Dort wurde ihr Sohn Isaak Hermann geboren. Am 18. November 1937 siedelten sie nach Hamburg über. Leiser ging dort seinem Beruf als Schumacher nach.
Doch die Hoffnung in Hamburg sicherer zu sein, war ein Trugschluss. Am 23. Oktober 1941 wurde die Emigration von Juden untersagt und nur 2 Tage später wurden sie mit weiteren 1034 Personen nach Lodz/Polen deportiert.
Die Überlebenschancen waren minimal. Hunger, Kälte, Krankheiten und unmenschliche Arbeitsbedingungen führten zu einer hohen Todesrate.
Systematische Ermordungen folgten ab Winter 1941/42 im Vernichtungslager Chelmo. Dort wurden die Menschen in speziell konstruierten Lastkraftwagen durch Motorgase umgebracht, darunter auch die Nicinsky´s mit ihrem erst 13 Jahre alten Sohn Isaak.
Seit August 2004 erinnern 3 Stolpersteine vor dem Haus in der Norderstr. 111 an ihr Schicksal.
Quellen:
Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte Band 3, Titel Ausgebürgert, Ausgegrenzt, Ausgesondert, Beitrag: Jüdische Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes, Bernd Philipsen, S. 246 folgende
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Nicinsky familie
Leiser Nicinsky, født den 10. februar 1896 i Klodowa / Polen
Hustru Taube, f. Iglinksky, den 25. februar 1896 i Prsedecz / Polen
Sønnen Isaac Hermann, født den 30. marts 1928 i Flensborg
Leiser Nicinsky arbejdede som forhandler og skomager på Norderstrasse 111. Hendes søn Isaak Hermann blev født der. Den 18. november 1937 flyttede de til Hamborg. Leiser gik til sit job som schumacher der.
Men håbet om at være mere sikker i Hamborg var en fejl. Den 23. oktober 1941 blev emigration af jøder forbudt, og kun 2 dage senere blev de deporteret med yderligere 1.034 mennesker til Lodz / Polen.
Chancerne for at overleve var minimale. Sult, kulde, sygdom og umenneskelige arbejdsforhold resulterede i en høj dødelighed.
Systematiske mord fulgte i udryddelseslejren Chelmo fra vinteren 1941/42. Der blev folk dræbt af motorgasser i specialkonstruerede lastbiler, herunder Nicinskys med deres kun 13 -årige søn Isaak.
Siden august 2004 3 snublesten foran huset i Norderstr. 111 af deres skæbne.
Kilder:
Flensborg Contributions to Contemporary History Volume 3, Title Ausgebürgert, Ausgänke, Ausgesondert, Contribution: Jewish Victims of the National Socialist Terror Regime, Bernd Philipsen, s. 246 following
Weitere Informationen zur Station Stolpersteine Familie Nicinsky
Weg zur Gedenktafel Familie Weiß
Wir überqueren nach wenigen Metern die Schloßstraße und gehen 100 Meter weiter bis zur Norderfischerstraße, an der wir die Norderstraße überqueren. Hier befindet sich an der Hauswand der Hausnummer 104.
Hier ist eine Gedenktafel zur Erinnerung an die Familie Weiß, die zur Gemeinschaft der Sinti und Roma gehörte.
Bodenbeschaffenheit
Kopfsteinpflaster (Straße). Normale Pflastersteine (Bürgersteig).
Gesamtlänge des Weges: 108 Meter
Gedenktafel der Sinti und Roma - Familie Weiß
Gedenktafel für die Sinti und Roma
auf dringlichen Wunsch der Familiennachkommen wurde von der Verlegung von Gedenksteinen abgesehen. Für die in Flensburg verfolgten Roma und Sinti hat eine Initiativgruppe stattdessen eine Gedenktafel entworfen. Am 02.08.2008 wurde an der Hauswand Norderstr. 104 die Gedenktafel enthüllt.
Sie erinnert seitdem an das Schicksal der Familie Weiß.
Die Flensburger Sinti-Familien wohnten viele Jahre lang in dem städtischen Gebäudekomplex in der Norderstraße 104. Auf Fotografien der 20er und 30er Jahre ist dokumentiert, wie ärmlich die Lebens- und Wohnsituation der Sinti-Familien in diesem Quartier waren. Die Häuser waren zum Teil noch aus dem 17. Jahrhundert. Mitte der 30er Jahre ließ die Stadt die Häuser abreißen und durch Neubauten ersetzen. Die Sinti-Familien wurden 1935 an den südlichen Stadtrand zwangsumgesiedelt. In die Norderstraße 104, ihren ehemaligen Wohnort, durften sie nach Errichtung der Neubauten nicht zurückkehren. 1940 wurden etwa 50 Flensburger Sinti aus ihren sogenannten Zigeunerwohnungen in der Valentinerallee nach Hamburg in ein Sammellager verschleppt. Von hier aus wurden sie nach Polen abtransportiert, wo die meisten in Arbeits- und Vernichtungslagern den Tod fanden.
Quellen:
Ausgebürgert. Ausgegrenzt. Ausgesondert. Beitrag: Im Januar 1944 in Kielce / Polen verstorben; Björn Marnau / Stephan Linck, in Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte 3, Hg. Stadtarchiv Flensburg u.a., hier S. 190-222
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Plaque til Sinti og Roma
på den presserende anmodning fra familiens efterkommere blev afstået fra lægning af mindesten. For de forfulgte i Flensburg Roma og Sinti har en initiativgruppe i stedet designet en plak. Den 02.08.2008 var på væggen Norderstr. 104 afslørede pladen.
Den har siden mindet om den hvide families skæbne.
I mange år boede Flensburg Sinti-familierne i bybygningskomplekset i Norderstraße 104. Fotografier fra 1920'erne og 30'erne dokumenterer, hvor Sinti-familiernes leve- og levevilkår var i dette kvarter. Husene var delvis stadig fra 1600-tallet. I midten af ??30'erne ødelagde byen husene og erstattede dem med nye bygninger. Sinti-familierne blev med magt flyttet til den sydlige udkant i 1935. De fik ikke lov til at vende tilbage til Norderstraße 104, deres tidligere hjem, efter opførelsen af ??de nye bygninger. I 1940 blev omkring 50 Flensburg Sinti deporteret fra deres såkaldte sigøjnerlejligheder i Valentinerallee til Hamborg i en samlingslejr. Herfra blev de transporteret til Polen, hvor de fleste blev dræbt i arbejds- og udryddelseslejre.
kilder:
Udstationeret. Udelukket. Kasseret. Bidrag: Død i januar 1944 i Kielce / Polen; Björn Marnau / Stephan Linck, i Flensburger bidrag til nutidig historie 3, Hg. Byarkiv Flensburg u.a., her s. 190-222
Weitere Informationen zur Station Gedenktafel der Sinti und Roma - Familie Weiß
Weg zu den Stolpersteinen Isaak, Sara, Max und Leo Fertig
Wir überqueren die Norderstraße erneut und gehen 70 Meter auf der linken Straßenseite weiter in Richtung Nordertor. Vor einem Hofeingang der Hausnummer 145.
Hier sind 4 Steine zum Gedenken an Isaak, Sara, Max und Leo Fertig eingelassen.
Bodenbeschaffenheit
Bürgersteig: normale Pflastersteine. Straße: Kopfsteinpflaster.
Gesamtlänge des Weges: 56 Meter
Stolpersteine Familie Fertig
Familie Fertig
Herr Isaak Fertig geboren am 31.05.1886 in Galizien
Sara Fertig, geborene Goldberg, 16.10.1893 in Galizien
Rosa, geboren am 18.06.1922 in Westerrönfeld bei Rendsburg
Max, geboren am 04.08.1924 und Leo am 05.02.1931 in Flensburg
Isaak und Sara Fertig zogen wenige Monate nach der Geburt von Töchterchen Rosa nach Flensburg. Die Familie hatte einen kleinen Leder- und Schuhwarenhandel in der Norderstraße. Durch den beginnenden Boykott zu Beginn der Nazi-Zeit (niemand kaufte mehr in jüdisch geführten Geschäften) musste die Familie das Geschäft schließen und zog nach Hamburg.
In Hamburg gab es mehrere jüdische Gemeinden mit eigenen Schulen und Hilfseinrichtungen sowie viele Konsulate. Durch die Konsulate erhofften sich viele Juden Visa für eine Auswanderung aus Deutschland.
Die Familie wohnte in der Hallerstraße in Hamburg, wo Isaak eine Hauswartstelle hatte. Sein Verdienst war so gering, dass sie auf Unterstützung der jüdischen Gemeinde angewiesen waren. Ihr Sohn Max wurde in einem Israelitischen Waisenhaus untergebracht. Tochter Rosa besuchte eine jüdische Haushaltungsschule, bis sie im Juli 1938 zu ihrem Onkel in die USA auswandern konnte. Die Bemühungen um Visa für die übrigen Familiemitglieder blieben erfolglos.
Ende Oktober 1938 wurden viele Juden aus Hamburg gewaltsam nach Polen abgeschoben, darunter auch Isaak, Sara, Max und Leo Fertig. Sie mussten ihr gesamtes Hab und Gut zurücklassen und kamen im polnischen Nadnia unter. Nach der zwangsweisen Verschleppung zogen die Fertig´s in einen Ort in die Nähe von Lodz. Dorthin wurden ihnen mit Hilfe von jüdischen Organisationen ihre zurückgelassenen Kleidungs- und Wäschestücke nachgeschickt. Die Familie sollte nicht lange in Ruhe leben können. Im Mai 1940 errichtete die Deutsche Besatzungsmacht ein Ghetto in Lowicz. Im März 1941 wurde die jüdische Bevölkerung in das Warschauer Ghetto umgesiedelt. Isaak, Sara, Max und Leo Fertig wurden wenig später in einen Ort nordöstlich von Lublin verschleppt. Rosa Fertig erhielt als letztes Lebenszeichen eine Postkarte, geschrieben am 2. Oktober 1941 von ihrem Vater.
4 Steine vor dem Haus in der Norderstraße 145 erinnern an Isaak, Sara, Max und Leo Fertig.
Quellen:
Juden in Flensburg, Bettina Goldberg unter Mitarbeit von Bernd Philipsen; Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; Band 62; S. 92 ff.
Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte Band 3, Titel Ausgebürgert, Ausgegrenzt, Ausgesondert, Beitrag: Jüdische Opfer des Nationalsozialismus, Bernd Philipsen, Hg. Stadtarchiv Flensburg u.a., Flensburg 1998, hier S. 247 - 249
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Familie Fertig
Mr. Isaak Ready was born on May 31, 1886 in Galicia
Sara Ready, née Goldberg, October 16, 1893 in Galicia
Rosa was born on June 18, 1922 in Westerrönfeld near Rendsburg
Max was born on August 4th, 1924 and Leo on February 5th, 1931 in Flensburg
Isaak and Sara Fertig moved to Flensburg a few months after the birth of their daughter Rosa. The family had a small leather and shoe store on Norderstrasse. Due to the boycott that began at the beginning of the Nazi era (no one bought from Jewish-run shops any more), the family had to close the shop and moved to Hamburg.
In Hamburg there were several Jewish communities with their own schools and auxiliary facilities as well as many consulates. Many Jews hoped to get visas from the consulates to emigrate from Germany.
The family lived on Hallerstrasse in Hamburg, where Isaak had a caretaker's job. His earnings were so low that they had to rely on the support of the Jewish community. Her son Max was placed in an Israelite orphanage. Daughter Rosa attended a Jewish housekeeping school until she was able to emigrate to her uncle in the USA in July 1938. Efforts to obtain visas for the other family members were unsuccessful.
At the end of October 1938, many Jews from Hamburg were forcibly deported to Poland, including Isaak, Sara, Max and Leo Fertig. They had to leave all their belongings behind and found shelter in Nadnia, Poland. After the forced deportation, the Readys moved to a place near Lodz. The clothes and linen they had left behind were sent there with the help of Jewish organizations. The family was not to be able to live in peace for long. In May 1940, the German occupation forces established a ghetto in Lowicz. In March 1941, the Jewish population was resettled in the Warsaw ghetto. A short time later, Isaak, Sara, Max and Leo Fertig were deported to a place north-east of Lublin. As the last sign of life, Rosa Fertig received a postcard from her father on October 2, 1941.
4 stones in front of the house at Norderstrasse 145 commemorate Isaak, Sara, Max and Leo Fertig.
Sources:
Jews in Flensburg, Bettina Goldberg with the collaboration of Bernd Philipsen; Series of publications by the Society for Flensburg City History; Volume 62; p. 92 ff.
Flensburg Contributions to Contemporary History Volume 3, title Expatriated, Excluded, Separated, contribution: Jewish Victims of National Socialism, Bernd Philipsen, publ. Stadtarchiv Flensburg u.a., Flensburg 1998, here pp. 247 - 249
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Familie Fertig
Hr. Isaak Ready blev født den 31. maj 1886 i Galicien
Sara Ready, født Goldberg, 16. oktober 1893 i Galicien
Rosa blev født den 18. juni 1922 i Westerrönfeld ved Rendsburg
Max blev født den 4. august 1924 og Leo den 5. februar 1931 i Flensborg
Isaak og Sara Fertig flyttede til Flensborg få måneder efter fødslen af ??deres datter Rosa. Familien havde en lille læder- og skobutik på Norderstrasse. På grund af den boykot, der begyndte i begyndelsen af nazitiden (ingen købte længere fra jødiske forretninger), måtte familien lukke butikken og flyttede til Hamborg.
I Hamborg var der flere jødiske samfund med egne skoler og hjælpefaciliteter samt mange konsulater. Mange jøder håbede på at få visum fra konsulaterne for at emigrere fra Tyskland.
Familien boede på Hallerstrasse i Hamborg, hvor Isaak havde viceværtjob. Hans indtjening var så lav, at de måtte stole på støtte fra det jødiske samfund. Hendes søn Max blev anbragt på et israelitisk børnehjem. Datteren Rosa gik på en jødisk husholdningsskole, indtil hun var i stand til at emigrere til sin onkel i USA i juli 1938. Forsøg på at få visum til de andre familiemedlemmer var forgæves.
I slutningen af oktober 1938 blev mange jøder fra Hamborg tvangsdeporteret til Polen, deriblandt Isaak, Sara, Max og Leo Fertig. De måtte efterlade alle deres ejendele og fandt husly i Nadnia i Polen. Efter tvangsdeportationen flyttede Readys til et sted nær Lodz. Det tøj og linned, de havde efterladt, blev sendt dertil med hjælp fra jødiske organisationer. Familien skulle ikke kunne leve i fred længe. I maj 1940 etablerede den tyske besættelsesmagt en ghetto i Lowicz. I marts 1941 blev den jødiske befolkning genbosat i Warszawas ghetto. Kort tid senere blev Isaak, Sara, Max og Leo Fertig deporteret til et sted nordøst for Lublin. Som det sidste livstegn modtog Rosa Fertig et postkort fra sin far den 2. oktober 1941.
4 sten foran huset på Norderstrasse 145 mindes Isaak, Sara, Max og Leo Fertig.
Kilder:
jøder i Flensborg, Bettina Goldberg i samarbejde med Bernd Philipsen; Udgivelsesrække af Selskabet for Flensborg Byhistorie; bind 62; s. 92 ff.
Flensborg Contributions to Contemporary History Bind 3, titel Udstationeret, Udelukket, Separeret, bidrag: Jødiske ofre for nationalsocialismen, Bernd Philipsen, udg. Stadtarchiv Flensborg u.a., Flensborg 1998, her s. 247 - 249
Weitere Informationen zur Station Stolpersteine Familie Fertig
Weg zum Stolperstein für Emil Jessen
Wir gehen die Norderstraße 100 Meter weiter zum Nordertor. Dort gehen wir 30 Meter hindurch und überqueren die Straße. Wir gehen 240 Meter die steile Duburger Straße hinauf bis zum Junkerhohlweg. Hier gehn wir 155 Meter hinunter. Der Stolperstein liegt zwischen der Hausnummer 13 und 13a.
Hier erinnert ein Stolperstein an Emil Jessen.
Bodenbeschaffenheit
Kopfsteinpflaster groß und klein, Plastersteine
Gesamtlänge des Weges: 525 Meter
Stolperstein Emil Jessen
Emil Alwin Henning Jessen, geboren am 10. März 1906 im Harrisleefeld, Gemeinde Harrislee, Kreis Flensburg
Berufliche Tätigkeit: Ansvarlig for brønde
Über den damaligen Wohnsitz der Familie Jessen gibt es keine Hinweise.
Nach Erzählungen wechselte die Familie häufig ihren Aufenthaltsort von Südschleswig nach Nordschleswig und Dänemark. Ihr Sohn Emil, der gerne dänisch lernen wollte, war nach der Wiedervereinigung Nordschleswigs mit Dänemark einige Jahre zur dänischen Schule gegangen. 1920 war er in Sønderjylland in der Gemeinde Lintrup gemeldet.1921 wurde er in der dortigen Kirche konfirmiert. Danach hat er in der Umgebung von Lintrup in der Landwirtschaft und als Brunnenbohrer gearbeitet. 1930 zieht er nach Flensburg.
Emil Jessen gehörte bis zum Jahr 1933 der KPD in Flensburg an. Hier war er an der Erstellung und Verbreitung illegaler Druckschriften beteiligt. Aus diesem Grund wurde er zusammen mit anderen am 31. März 1933 verhaftet. Durch das Urteil des Berliner Kammergerichts vom 29. Mai 1934 wurde er wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Unter Anrechnung der erlittenen Untersuchungshaft verbüßte er seine Haftstrafe bis zum 1.April 1935.
In der Folgezeit war er unter anderem als Terazzoschleifer und Brunnenbohrer beschäftigt. Am 30. Juli1943 wurde er zu der Bewährungseinheit 999 eingezogen. Nachdem er auf dem Heuberg ausgebildet worden war, wurde er auf dem Balkan eingesetzt.
Im August 1944 schrieb er aus Bessarabien eine letzte Nachricht. Seit dem galt er als verschollen.
Eine Suchanfrage beim Deutschen Roten Kreuz hat ergeben, dass der Verschollene mit großer Wahrscheinlichkeit bei den Kämpfen im Raum Tiraspol Ende August 1944 zu Tode gekommen ist.
Das Amtsgericht Flensburg hat Emil Jessen zum 31. Dezember 1944 für tot erklärt.
Ein Stolperstein liegt vor den Häusern 13 und 13a für Emil Jessen
Quelle:
Aufzeichnungen von Arne Jessen Entschädigungsakte M.Jessen LAS 761/22582
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Emil Alwin Henning Jessen, born March 10, 1906 in Harrisleefeld, Harrislee municipality, Flensburg district
Professional activity: Ansvarlig for brønde
There is no information about the residence of the Jessen family at that time.
According to stories, the family often changed their whereabouts from southern Schleswig to northern Schleswig and Denmark. Her son Emil, who wanted to learn Danish, went to Danish school for a few years after North Schleswig was reunited with Denmark. In 1920 he was registered in Lintrup parish in Sønderjylland. In 1921 he was confirmed in the local church. After that he worked in the Lintrup area in agriculture and as a well driller. In 1930 he moved to Flensburg.
Emil Jessen belonged to the KPD in Flensburg until 1933. Here he was involved in the creation and distribution of illegal publications. For this reason he was arrested along with others on March 31, 1933. By the verdict of the Berlin Superior Court of May 29, 1934, he was sentenced to 2 years in prison for preparing for high treason. Taking into account the pre-trial detention he suffered, he served his sentence until April 1, 1935.
In the years that followed, he worked as a terrazzo grinder and well driller, among other things. On July 30, 1943, he was drafted into probation unit 999. After being trained at Heuberg, he was deployed to the Balkans.
In August 1944 he wrote a last message from Bessarabia. Since then he has been considered missing.
A search query at the German Red Cross revealed that the missing person most likely died in the fighting in the Tiraspol area at the end of August 1944.
The district court of Flensburg declared Emil Jessen dead on December 31, 1944.
A stumbling block is in front of houses 13 and 13a for Emil Jessen
Source:
Records of Arne Jessen compensation file M.Jessen LAS 761/22582
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Emil Alwin Henning Jessen, født 10. marts 1906 i Harrisleefeld, Harrislee kommune, Flensborg distrikt
Professionel aktivitet: Ansvarlig for brønde
Der er ingen oplysninger om familien Jessens bopæl på det tidspunkt.
Ifølge historierne skiftede familien ofte opholdssted fra Sydslesvig til Nordslesvig og Danmark. Hendes søn Emil, der gerne ville lære dansk, gik i dansk skole i nogle år, efter at Nordslesvig blev genforenet med Danmark. I 1920 blev han indskrevet i Lintrup sogn i Sønderjylland, 1921 blev han konfirmeret i den lokale kirke. Herefter arbejdede han i Lintrup-egnen i landbruget og som brøndborer. I 1930 flyttede han til Flensborg.
Emil Jessen tilhørte indtil 1933 KPD i Flensborg. Her var han involveret i oprettelse og distribution af illegale publikationer. Af denne grund blev han arresteret sammen med andre den 31. marts 1933. Ved dommen fra Berlin Superior Court af 29. maj 1934 blev han idømt 2 års fængsel for at forberede sig på højforræderi. Under hensyntagen til den varetægtsfængsling, han led, afsonede han sin straf indtil 1. april 1935.
I årene efter arbejdede han blandt andet som terrazzosliber og brøndborer. Den 30. juli 1943 blev han indkaldt til kriminalforsorgen 999. Efter at være blevet uddannet på Heuberg blev han udsendt til Balkan.
I august 1944 skrev han en sidste besked fra Bessarabien. Siden er han blevet betragtet som savnet.
En søgning hos det tyske Røde Kors afslørede, at den savnede person højst sandsynligt døde i kampene i Tiraspol-området i slutningen af ??august 1944.
Landsretten i Flensborg erklærede Emil Jessen for død den 31. december 1944.
En snublesten er foran hus 13 og 13a til Emil Jessen
Kilde:
Optegnelser over Arne Jessen erstatningsmappe M.Jessen LAS 761/22582
Weg zum Stolperstein Louis Wartelsky
Wir gehen den Junkerhohlweg 155 Meter hinauf, zur Duburger Straße. Hier biegen wir rechts ab und gehen 120 Meter bis zur Jens Due Straße. Hier überqueren wir die Straße und gehen 80 Meter rechts bis zur Ritterstraße. Wir biegen links ab und sind nach 130 Metern an der Burgstraße. Bis zum Stolperstein von Louis Wartelsky sind es 110 Meter.
Vor der Hausnummer 6 ist ein Stolperstein zum Gedenken an Louis Wartelsky eingelassen.
link: Flensburger Tageblatt 26.01.2011
Z.Z. ist eine große Baustelle in der Burgstraße. (11/2019)
Bodenbeschaffenheit
Pflastersteine, Kopfsteinpflaster
Gesamtlänge des Weges: 595 Meter
Stolperstein Louis Wartelsky
Louis Wartelski, geboren am 17.05.1879 in Königsberg, Ostpreußen
Louis war Sohn eines Kaufmanns. Er wurde Goldschmied und spezialisierte sich später auf feinste Silberarbeiten. 1917 siedelte er nach Hamburg über, wo er seine Frau Bertha Adler kennenlernte. Diese brachte 3 Kinder mit in die Ehe. Nach 10 Jahre scheiterte die Ehe allerdings und sie ließen sich scheiden.
Danach machte Louis Wartelsky einen privaten wie beruflichen Neuanfang in Flensburg. Am 13. Januar 1927 meldete er sich im Rathaus als Neubürger an. Privat lebte er mit Frieda Hansen in der Burgstraße 6, seine Werkstatt richtete er sich in der Norderstraße 43 ein.
Seine Spezialität waren Broschen, die er aus Silbermünzen fertigte. Eng befreundet war er mit der Familie des Textilhändlers Max Katz, dessen Wohn- und Geschäftsadresse sich ebenfalls in der Innenstadt befanden. Louis war ein sogenannter Nenn-Onkel der 3 Töchter Rosa, Berta und Ida, die ihn liebgewonnen hatten und sehr an ihm hangen. Das einzige von Wartelsky überlieferte Foto zeigt ihn dann auch zusammen mit seiner Lebensgefährtin und Ida, die sie in die Mitte genommen haben. Dieses Foto befand sich im Handgepäck, als die Familie Katz 1938 vor den Nazis über Paraguay nach Argentinien flüchtete.
1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war das Klima schon sehr judenfeindlich, was sich durch die 1935 erlassenen Nürnberger Rassegesetze noch verschärfte. Danach waren Eheschließungen und außerehelicher Verkehr zwischen Juden und Staatsangehörigen deutschen und artverwandten Blutes verboten.
Die Beziehung von Louis Wartelsky und seiner Lebensgefährtin war daher ein klassischer Fall von Rassenschande.
Louis Wartelsky wurde am 23. Juni 1938 verhaftet und in das nördlich von Berlin gelegene Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert. Die Häftlinge mussten schwerste Zwangsarbeit leisten, sowie Hunger, Krankheiten und Misshandlungen erleiden. Nach zehnwöchiger Haft wurde er entlassen. Er kehrte als gebrochener Mann zurück, vergrämt und abgemagert. Über seine Erfahrungen schwieg er, da die Zeit dort so schrecklich für ihn gewesen sei und er sich bei einer erneuten Festnahme das Leben nehmen würde.
Drei Wochen später drohte eine erneute Einweisung in ein KZ. Von der Polizeidirektion vorgeladen, nahm er sich im Dienstzimmer 139 am 28. September 1938 mit Zyankali das Leben.
Frieda Hansen sorgte für eine Bestattung auf dem jüdischen Friedhof in Westerrönfeld. Nach kurzer Zeit kehrte sie Flensburg den Rücken und zog nach Hamburg.
Seine Werkstatt wurde geschlossen und sein Inventar beschlagnahmt. Louis Wartelsky ist eins von mindestens 42 Flensburger Opfern des Nationalsozialismus.
Ein Stolperstein vor dem Haus Nr. 6 erinnert an Louis Wartelsky.
Quellen:
Flensburger Nachrichten vom 26.01.2011, S. 18;
"Juden in Flensburg" von Bettina Goldberg, in Zusammenarbeit mit Bernd Philipsen, Herausgeber: Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte Band 62, S. 75
Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte Band 3, Titel Ausgebürgert, Ausgegrenzt, Ausgesondert. Beitrag: Jüdische Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes, Bernd Philipsen, S. 244 ff
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Louis Wartelski was born on May 17, 1879 in Königsberg, East Prussia
Louis was the son of a merchant. He became a goldsmith and later specialized in the finest silver work. In 1917 he moved to Hamburg, where he met his wife Bertha Adler. She brought 3 children into the marriage. After 10 years, however, the marriage failed and they divorced.
Louis Wartelsky then made a new start in Flensburg, both privately and professionally. On January 13, 1927, he registered at the town hall as a new citizen. Privately he lived with Frieda Hansen at Burgstraße 6, he set up his workshop at Norderstraße 43.
His specialty was brooches made from silver coins. He was close friends with the family of the textile dealer Max Katz, whose home and business address were also in the city center. Louis was a so-called nominal uncle of the 3 daughters Rosa, Berta and Ida, who had grown fond of him and were very attached to him. The only photo surviving from Wartelsky shows him together with his partner and Ida, whom they took between them. This photo was in the hand luggage when the Katz family fled from the Nazis via Paraguay to Argentina in 1938.
In 1933, after the National Socialists seized power, the climate was already very anti-Jewish, which was exacerbated by the Nuremberg Race Laws of 1935. According to this, marriages and extramarital affairs between Jews and nationals of German and related blood were forbidden.
The relationship between Louis Wartelsky and his partner was therefore a classic case of racial defilement.
Louis Wartelsky was arrested on June 23, 1938 and taken to the Sachsenhausen concentration camp north of Berlin. The prisoners had to do the hardest forced labor and suffer from hunger, disease and abuse. After ten weeks in prison he was released. He returned a broken man, careworn and emaciated. He was silent about his experiences because the time there was so terrible for him and he would take his own life if he was arrested again.
Three weeks later there was a threat of being sent back to a concentration camp. Summoned by the police headquarters, he committed suicide in office 139 on September 28, 1938 with cyanide.
Frieda Hansen arranged for a burial in the Jewish cemetery in Westerrönfeld. After a short time she turned her back on Flensburg and moved to Hamburg.
His workshop was closed and his inventory confiscated. Louis Wartelsky is one of at least 42 Flensburg victims of National Socialism.
A stumbling block in front of house no. 6 commemorates Louis Wartelsky.
Sources:
Flensburger Nachrichten of January 26, 2011, p. 18;
"Jews in Flensburg" by Bettina Goldberg, in cooperation with Bernd Philipsen, editor: publication series of the Society for Flensburg City History Volume 62, p. 75
Flensburg Contributions to Contemporary History Volume 3, Title Expatriated, Excluded, Separated. Article: Jewish victims of the National Socialist regime of terror, Bernd Philipsen, p. 244 ff
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Louis Wartelski blev født den 17. maj 1879 i Königsberg, Østpreussen
Louis var søn af en købmand. Han blev guldsmed og specialiserede sig senere i det fineste sølvarbejde. I 1917 flyttede han til Hamborg, hvor han mødte sin kone Bertha Adler. Hun bragte 3 børn ind i ægteskabet. Efter 10 år mislykkedes ægteskabet dog, og de blev skilt.
Louis Wartelsky tog herefter en ny start i Flensborg, både privat og professionelt. Den 13. januar 1927 meldte han sig på rådhuset som ny borger. Privat boede han hos Frieda Hansen på Burgstraße 6, han indrettede sit værksted på Norderstraße 43.
Hans speciale var brocher lavet af sølvmønter. Han var nære venner med familien til tekstilhandleren Max Katz, hvis hjem og forretningsadresse også lå i byens centrum. Louis var en såkaldt navneonkel til de 3 døtre Rosa, Berta og Ida, som var blevet glade for ham og var meget knyttet til ham. Det eneste billede, der overlever fra Wartelsky, viser ham sammen med sin partner og Ida, som de tog mellem dem. Dette billede var i håndbagagen, da Katz-familien flygtede fra nazisterne via Paraguay til Argentina i 1938.
I 1933, efter at nationalsocialisterne havde overtaget magten, var klimaet allerede meget anti-jødisk, hvilket blev forværret af Nürnbergs racelove fra 1935. Ifølge denne var ægteskaber og udenomsægteskabelige forhold mellem jøder og statsborgere af tysk og beslægtet blod forbudt.
Forholdet mellem Louis Wartelsky og hans partner var derfor et klassisk tilfælde af racebesmittelse.
Louis Wartelsky blev arresteret den 23. juni 1938 og ført til koncentrationslejren Sachsenhausen nord for Berlin. Fangerne måtte udføre det hårdeste tvangsarbejde og lide af sult, sygdom og misbrug. Efter ti uger i fængsel blev han løsladt. Han returnerede en knækket mand, forsigtigt slidt og afmagret. Han var tavs om sine oplevelser, fordi tiden der var så forfærdelig for ham, og han ville tage sit eget liv, hvis han blev arresteret igen.
Tre uger senere var der en trussel om at blive sendt tilbage til en koncentrationslejr. Tilkaldt af politihovedkvarteret begik han selvmord i kontor 139 den 28. september 1938 med cyanid.
Frieda Hansen sørgede for en begravelse på den jødiske kirkegård i Westerrönfeld. Efter kort tid vendte hun Flensborg ryggen og flyttede til Hamborg.
Hans værksted blev lukket og hans inventar konfiskeret. Louis Wartelsky er et af mindst 42 Flensborg-ofre for nationalsocialismen.
En snublesten foran hus nr. 6 mindes Louis Wartelsky.
Kilder:
Flensburger Nachrichten af ??26. januar 2011, s. 18;
"Jøder i Flensborg" af Bettina Goldberg, i samarbejde med Bernd Philipsen, redaktør: publikationsrække af Selskabet for Flensborg Byhistorie Bind 62, s. 75
Flensborg Bidrag til samtidshistorie bind 3, Titel Udflyttet, Udelukket, Separeret. Artikel: Jødiske ofre for det nationalsocialistiske terrorregime, Bernd Philipsen, s. 244 ff.
Weitere Informationen zur Station Stolperstein Louis Wartelsky
Weg zum Stolperstein Marie Johanne Lembcke
Vom Stolperstein Louis Wartelsky geht es die Burgstraße 10 Meter weiter zur Knappenstraße, die wir rechts 65 Meter bis zur Bergstraße gehen. Diese biegen wir 75 Meter links bis zum Burgplatz ein. Dort gehen wir 75 Meter weiter zur Verkehrsinsel, die wir zweimal überqueren. Jetzt befinden wir uns wieder in der Duburger Straße. Wir gehen 45 Meter links zur Dorotheenstraße, die wir 215 Meter rechts hochgehen bis zur Hausnummer 28.
Hier erinnert ein Stolperstein an Marie Johanne Lembcke.
In der Burgstraße befindet sich zur Zeit eine größere Baustelle (Stand 11/2019)
Bodenbeschaffenheit
Baustelle: sandig, Pflastersteine, Kopfsteinpflaster
Gesamtlänge des Weges: 485 Meter
Stolperstein Marie Johanne Lembcke
Marie Johanne Lembcke, geboren am 9.Oktober 1914.
Eingewiesen 24.Februar 1936 in die Psychiatrie Schleswig.
"Verlegt" 23.Mai 1941 nach Bernburg
Ermordet 23.Mai 1941 durch die "Aktion T4"
Marie (Mariechen) Johanne Lembcke wurde am 9. Oktober 1914 als jüngstes Kind des Schuhmachers Karl Lembcke und seiner Frau Anna (geborene Grage) in Flensburg geboren. Das Paar hatte noch weitere 4 Kinder: Anni, Rudolf und die Zwillinge Karl und Friedrich und wohnte in der Dorotheenstraße 28 in Flensburg. Als Kind erkrankte Marie an Hirnhautentzündung, was anscheinend ihre weitere geistige Entwicklung beeinträchtigt hat.
Im Februar 1936 wurde Marie Lembcke in die "Heilanstalt" Schleswig Stadtfeld eingewiesen und dort am 7.April 1936 zwangssterilisiert. Im Zuge der NS-"Euthanasie" erfolgte ihre Deportation und die Ermordung am 23.Mai 1941 in der Tötungsanstalt Bernburg.
Die Tötungsanstalt Bernburg befand sich zwischen dem 21. November 1940 und dem 30. Juli 1943 in einem abgetrennten Teil der Landes-Heil- und Pflegeanstalt in Bernburg an der Saale (Sachsen-Anhalt). Hier wurden im Rahmen der Krankenmorde im Nationalsozialismus bei der so genannten Aktion T4 9385 Kranke und Behinderte aus 38 Fürsorge- und Pflegeeinrichtungen sowie rund 5000 Häftlinge aus sechs Konzentrationslagern mit Kohlenstoffmonoxid in einer Gaskammer ermordet.
Die Herkunft der Opfer der Tötungsanstalt Bernburg war durch die vorgegebenen Einzugsgebiete fest umrissen. Es umfasste die Heil- und Pflegeanstalten der preußischen Provinzen Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein, der Länder Anhalt, Braunschweig und Mecklenburg sowie der Städte Berlin und Hamburg, aus denen Behinderte und Kranke nach Bernburg transportiert wurden, um hier mit Gas ermordet zu werden.Im Rahmen der "T 4 Aktion", der systematischen Ermordung sogenannten "unwerten Lebens" wurden von den Nazis in den Jahren 1940 bis zum Ende der NS-Zeit im Mai 1945 mehr als 70.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen umgebracht.
Ein Stolperstein vor dem Haus Nr. 28 erinnert an Marie Johanne Lembcke
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Marie Johanne Lembcke, born October 9, 1914.
Admitted February 24, 1936 to the Schleswig Psychiatry.
"Transferred" May 23, 1941 to Bernburg
Murdered May 23, 1941 by "Action T4"
Marie (Mariechen) Johanne Lembcke was born on October 9, 1914 as the youngest child of the shoemaker Karl Lembcke and his wife Anna (née Grage) in Flensburg. The couple had four more children: Anni, Rudolf and the twins Karl and Friedrich and lived at Dorotheenstraße 28 in Flensburg. As a child, Marie suffered from meningitis, which apparently affected her further intellectual development.
In February 1936, Marie Lembcke was admitted to the "sanatorium" in Schleswig Stadtfeld and was sterilized there on April 7, 1936. In the course of the Nazi "euthanasia" they were deported and murdered on May 23, 1941 in the Bernburg killing center.
Between November 21, 1940 and July 30, 1943, the Bernburg killing center was located in a separate part of the state sanatorium and nursing home in Bernburg an der Saale (Saxony-Anhalt). Here, as part of the killing of the sick under National Socialism, during the so-called Action T4, 9,385 sick and disabled people from 38 care and nursing facilities and around 5,000 prisoners from six concentration camps were murdered with carbon monoxide in a gas chamber.
The origin of the victims of the Bernburg killing center was clearly defined by the specified catchment areas. It included the sanatoriums and nursing homes of the Prussian provinces of Brandenburg, Saxony and Schleswig-Holstein, the states of Anhalt, Braunschweig and Mecklenburg and the cities of Berlin and Hamburg, from which the disabled and sick were transported to Bernburg to be murdered with gas. As part of the "T 4 Action", the systematic murder of so-called "unworthy life", the Nazis killed more than 70,000 people with mental and physical disabilities from 1940 to the end of the Nazi era in May 1945.
A stumbling block in front of house no. 28 commemorates Marie Johanne Lembcke
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Marie Johanne Lembcke, f. 9. oktober 1914.
Indlagt 24. februar 1936 i Slesvig Psykiatri.
"Overført" 23. maj 1941 til Bernburg
Myrdet 23. maj 1941 af "Action T4"
Marie (Mariechen) Johanne Lembcke blev født den 9. oktober 1914 som yngste barn af skomageren Karl Lembcke og hans hustru Anna (f. Grage) i Flensborg. Parret fik yderligere fire børn: Anni, Rudolf og tvillingerne Karl og Friedrich og boede på Dorotheenstraße 28 i Flensborg. Som barn led Marie af meningitis, som tilsyneladende påvirkede hendes videre intellektuelle udvikling.
I februar 1936 blev Marie Lembcke indlagt på "sanatoriet" i Schleswig Stadtfeld og blev steriliseret der den 7. april 1936. I løbet af den nazistiske "eutanasi" blev de deporteret og myrdet den 23. maj 1941 i Bernburg drabscenter.
Mellem 21. november 1940 og 30. juli 1943 var Bernburg drabscenter placeret i en separat del af statens sanatorium og plejehjem i Bernburg an der Saale (Sachsen-Anhalt). Her blev 9.385 syge og handicappede fra 38 pleje- og plejefaciliteter og omkring 5.000 fanger fra seks kz-lejre myrdet med kulilte i et gaskammer, som led i drabet på de syge under nationalsocialismen, under den såkaldte Aktion T4. .
Oprindelsen af ??ofrene for Bernburg drabscenter var klart defineret af de specificerede opland. Det omfattede sanatorier og plejehjem i de preussiske provinser Brandenburg, Sachsen og Slesvig-Holsten, delstaterne Anhalt, Braunschweig og Mecklenburg og byerne Berlin og Hamborg, hvorfra handicappede og syge blev transporteret til Bernburg for at blive myrdet med gas.Som en del af "T 4 Action", det systematiske mord på det såkaldte "uværdige liv", dræbte nazisterne mere end 70.000 mennesker med psykiske og fysiske handicap fra 1940 til slutningen af ??nazitiden i maj 1945.
En snublesten foran hus nr. 28 mindes Marie Johanne Lembcke
Weitere Informationen zur Station Stolperstein Marie Johanne Lembcke
Weg zu den Stolpersteinen Edgar Moses Levin und seinen Töchtern
Wir überqueren die Dorotheenstraße und gehen 45 Meter links zur Gertrudenstraße, welche wir 175 Meter bis zum Marienhölzungsweg gehen. 130 Meter gehen wir links auf der rechten Straßenseite bis zur Wrangelstraße. Nach 395 Meter gehen wir rechts die Wrangelstraße hinauf bis wir zu einer Ampel kommen. Jetzt sind wir in der Stuhrsallee.
Auf der Stuhrsallee halten wir uns auf der rechten Straßenseite bis wir nach 220 Metern an einen Zebrastreiben kommen. Hier ist rechter Hand der Christiansenpark. Wir überqueren den Zebrastreifen und gehen rechts weiter bis wir nach 370 Meter an der dänischen Schule vorbei kommen. An der Ecke Stuhrsallee/Südergraben biegen wir links ein und nach 60 Metern befinden wir uns vor der Einfahrt zur dänischen Schule.
Einige Meter weiter sind 4 Steine zum Gedenken an Edgar Moses Levin und seine Töchter Lily Mayer, Lola Hartkäse und Vally Irene Crefeld eingelassen.
Bodenbeschaffenheit
Normale Pflastersteine
Gesamtlänge des Weges: 1800 Meter
Stolpersteine Familie Levin
Familie Levin
Leopold Levin, Jahrgang 1856,
Vally Irene Creveld, geboren am 06.03.1889, ermordet am 14.01.1943 in Ausschwitz
Edgar Moses Levin, geboren am 20.01.1895, ermordet 24.01.1939 in Sachsenhausen
Der Kaufmann Leopold Levin versuchte sich in der Unterhaltungsbranche. 1889 übernahm er das am oberen Südergraben gelegene Restaurant mit Konzertgarten Tivoli. In der gewaltigen Sängerhalle fanden sowohl Musik- und Theateraufführungen sowie Basare und festliche Zusammenkünfte statt. Dazu gehörte die im Februar stattfindende große Prämien-Maskerade mit anschließendem Fastnachtsball. Levin war zuerst Pächter, ab 1896 Eigentümer des Betriebs. Mit dessen Erwerb hatte er sich finanziell aber wohl übernommen; jedenfalls fand 1899 eine Zwangsversteigerung statt. Anschließend betätigte er sich als Haus- und Grundstücksmakler. Mit nur 54 Jahren verstarb er 1909 und wurde in Rendsburg auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt.
Lola Hartkäse, geborene Levin, am 10.05.1896.
Während der NS-Zeit ließen sich etwa 20 Prozent der in sogenannten Mischehen lebenden arischen Männer und Frauen scheiden, was zur schonungslosen Verfolgung ihrer jüdischen Partner führte. Zu diesem Personenkreis gehörte der Bäckermeister Bruno Hartkäse, der seit 1920 mit der in Flensburg geborenen Lola Levin verheiratet war. Hartkäse reichte erstmals am 15. Dezember 1940 beim Landgericht Hamburg Klage auf Scheidung seiner Ehe ein. Die Eheleute einigten sich vor einem Sühnegericht die Angelegenheit bis Kriegsende auf sich beruhen zu lassen. Am 16. April 1943 reichte er allerdings erneut Klage ein. Die Ehe wurde daraufhin am 25. Mai 1943 aufgehoben. Am 9. Juni 1943 wurde Lola Hartkäse nach Theresienstadt, am 15. Mai 1944 weiter in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist nicht bekannt; sie gilt als verschollen.
Lilly Meyer, geboren 11.02.1888
Lilly Mayer, die Schwester von Lola, wurde am 06. Dezember 1941 nach Riga deportiert.
Seit August 2004 erinnern 4 Stolpersteine an das Schicksal der Familie.
Quellen:
Juden in Flensburg, Bettina Goldberg unter Mitarbeit von Bernd Philipsen; Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte; Band 62; S. 21, 26, 86
Ausgebürgert, Ausgegrenzt, Ausgesondert; Jüdische Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes; Bernd Philipsen, in Flensburger Beiträge zur Zeitgeschichte 3, Hg. Stadtarchiv Flensburg u.a., Flensburg 1998, hier S. 250 f
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Levin familie
Leopold Levin, født i 1856,
Vally Irene Creveld, født den 6. marts 1889, myrdet den 14. januar 1943 i Auschwitz
Edgar Moses Levin, født 20. januar 1895, myrdet den 24. januar 1939 i Sachsenhausen
Forretningsmanden Leopold Levin forsøgte sig i underholdningsindustrien. I 1889 overtog han restauranten og koncerthaven i Tivoli. Musik- og teaterforestillinger samt basarer og festlige sammenkomster fandt sted i den enorme sanghal. Dette omfattede den store bonusmaskerade, der fandt sted i februar, efterfulgt af en karnevalsbold. Levin var første lejer, fra 1896 ejer af virksomheden. Med overtagelsen havde han dog overtaget økonomisk; under alle omstændigheder fandt en afskærmningsauktion sted i 1899. Derefter arbejdede han som hus og ejendomsmægler. Han døde i 1909 i en alder af kun 54 år og blev begravet på den jødiske kirkegård i Rendsburg.
Lola Hartkäse, f. Levin, den 10. maj 1896.
I nazitiden blev omkring 20 procent af de ariske mænd og kvinder, der lever i såkaldte blandede ægteskaber, skilt, hvilket førte til nådesløs forfølgelse af deres jødiske partnere. Denne gruppe mennesker omfattede bagermesteren Bruno Hartkäse, der havde været gift med Lola Levin, der blev født i Flensborg, siden 1920. Hartkäse anlagde første gang en sag om skilsmisse ved Hamburgs domstol den 15. december 1940. Parret blev enige om for en forsoningsdomstol at lade sagen hvile indtil krigens slutning. Den 16. april 1943 anlagde han imidlertid endnu en retssag. Ægteskabet blev derefter annulleret den 25. maj 1943. Den 9. juni 1943 blev Lola Hartkäse deporteret til Theresienstadt og den 15. maj 1944 til udryddelseslejren Auschwitz. Datoen for hendes død er ukendt; det betragtes som tabt.
Lilly Meyer, født 11. februar 1888
Lilly Mayer, Lolas søster, blev deporteret til Riga den 6. december 1941.
Siden august 2004 minder 4 snublesten om familiens skæbne.
Kilder:
Jøder i Flensborg, Bettina Goldberg med bistand fra Bernd Philipsen; Publikationsserie af Selskabet for Flensborg Byhistorie; Bind 62; S. 21, 26, 86
Udstationerede, marginaliserede, adskilte; Jødiske ofre for det nationalsocialistiske terrorregime; Bernd Philipsen, i Flensborg Contributions to Contemporary History 3, Ed. Stadtarchiv Flensburg et al., Flensburg 1998, her s. 250 f
Weitere Informationen zur Station Stolpersteine Familie Levin
Weg zum Südermarkt
Wir überqueren den Südergraben, gehen rechts weiter auf einem gepflasterten Weg an einem Denkmal vorbei und sind in der Friesischen Straße. Diese gehen wir links herunter. Nach 270 Metern befindet sich rechter Hand die Straße zum Rathaus. Nach weiteren 170 Meter kommen wir an der roten Straße vorbei und nach 40 Metern befinden wir uns wieder auf dem Südermarkt.
Hier ist unser Rundgang Innenstadt zu Ende.
Bodenbeschaffenheit
Normale Pflastersteine.
Gesamtlänge des Weges: 480 Meter
Zusatzinformationen zum Rundgang
Ein weiterer Stolperstein ist am St. Jürgensplatz 8 zu sehen und erinnert an das Leben von August Niemann. Weitere 3 Stolpersteine und 4 Infotafeln erzählen die Geschichte vom Gut Jägerslust und der Familie Wolff, die im heutigen Stiftungsland Schäferhaus zu finden sind.
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