Im Zuge des geplanten Flensburger Krankenhausneubaus ist auch das Thema der Schwangerschaftsabbrüche diskutiert worden. Hintergrund ist, dass einer der künftigen Träger aus konfessionellen Gründen die Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen ablehnt. Oberbürgermeisterin Simone Lange hatte deshalb einen Runden Tisch mit allen Beteiligten ins Leben gerufen, um Wege für die zukünftige Versorgung auf diesem Gebiet in Flensburg aufzuzeigen.
Auf der jüngsten Sitzung des Sozial- und Gesundheitsausschusses hat die Stadtverwaltung im Sozial- und Gesundheitsausschuss nun verschiedene Szenarien aus den Beratungen des Arbeitskreises vorgestellt, durch welche der Bedarf von Schwangerschaftsabbrüchen gedeckt werden kann.
Zunächst hatte der Arbeitskreis in seiner Analyse der Ist-Situation festgestellt, dass schon heute ein sehr reduziertes Angebot in diesem Gebiet besteht. Einerseits ist wenig Personal vorhanden, das Schwangerschaftsabbrüche vornimmt, andererseits ist die rechtliche Situation nach wie vor unbefriedigend, da Schwangerschaftsabbrüche nach wie vor als Straftat geführt werden. Auch die schlechte Vergütung sowie die mangelnde Verfügbarkeit von Medikamenten für medikamentöse Abbrüche sind Teil der schwierigen Rahmenbedingungen zur Sicherstellung der Versorgung. Viele dieser Problemstellungen gelten für das ganze Land Schleswig-Holstein.
Vor diesem Hintergrund hat der Arbeitskreis Szenarien erarbeitet, die den zukünftigen Weg aufweisen können. Zu diesen Szenarien gehört vor allem die Möglichkeit eines Ambulanten Operationszentrums (AOZ) auf dem Peelwatt. Für ein solches AOZ sind Kriterien zu benennen, damit ein interdisziplinäres Angebot einerseits und die Qualitätskriterien bezüglich vorzunehmender Schwangerschaftsabbrüche andererseits gewährleistet werden.
Aus Sicht der Oberbürgermeisterin wäre der Weg eines Ambulanten Operationszentrums auf dem Peelwatt in unmittelbarer Nachbarschaft zum neuen Klinikum zu präferieren. Die Aufgabe jedoch, ein solches AOZ auszugestalten liegt beim Land Schleswig-Holstein, da hier auch die Kompetenz bei der Schaffung der dafür notwendigen Ärztestellen liegt. Die Rahmenbedingungen vor Ort können mit der notwendigen Unterstützung des Landes eine adäquate Antwort auf die derzeit unbefriedigende Situation in Flensburg geben.
Oberbürgermeisterin Simone Lange, die den Arbeitskreis moderiert, schlägt vor, die Zwischenergebnisse des Arbeitskreises nun der Landesebene vorzustellen und in diesem Zusammenhang erneut an den Sicherstellungsauftrag der Landesregierung zu erinnern.
Die Szenarien werden nun im Gleichstellungsausschuss und im Hauptausschuss diskutiert.
Arbeitskreis erarbeitet Szenarien
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